Freitag, 28. Juni 2013
Brad Pitt in 'World War Z'
Auf der ganzen Welt bricht eine Pandemie unerklärlichen Ursprungs aus, die die Menschen reihenweise in Zombies verwandelt. U.N.-Mitarbeiter Gerry Lane (Brad Pitt) befindet sich mit seiner Familie in New York City, als die tödliche Epidemie sich weiter ausbreitet und unvorstellbares Chaos entsteht. Mit allen Mitteln versucht Gerry seine Familie aus der Stadt zu schaffen und sie in Sicherheit zu bringen. Dies gestaltet sich denkbar schwer, da die Zombies schneller und stärker als nicht-mutierte Menschen sind. Schließlich wird die Familie zusammen mit anderen Überlebenden auf einen Flugzeugträger mitten im Ozean gebracht, wo sich sich in Sicherheit wähnt. Gerry muss unterdessen im Auftrag der U.N. ein Gegenmittel finden, um das Virus zu stoppen. Es bleiben nur noch 90 Tage, bevor es endgültig zu spät ist. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Wird er es schaffen, das Mittel zu finden? Und ist seine Familie wirklich in Sicherheit?
Quelle: www.filmstarts.de



Regisseur Marc Forster war derjenige, der den James Bond Film "Ein Quantum Trost" in seinen Action-Teilen zerhackstückeln durfte. Nun kommt er uns mit einem actionlastigen Katastrophenfilm, in dem die Zombies wie eine Epidemie über die Erde herfallen. Das ist nach dem Erfolg von "The Walking Dead" zwar nicht sonderlich originell, aber immerhin interessant genug, um Brad Pitt ("Inglourious Basterds") als Produzenten und Hauptdarsteller zu interessieren. Pitt scheint auf den ersten Blick auch als Idealbesetzung für den typischen Durchschnitts-Familienvater, der von der Regierung allerdings bald zum wichtigen Retter ernannt und in eine tödliche Mission gezwungen wird. Wirklich glaubhaft ist das nun nicht, aber Logik ist auch nicht die Stärke des Endzeit-Films. Das fängt schon bei Kleinigkeiten an, wenn der Handy-Akku leer ist und nach einem Flugzeugabsturz wie durch ein Wunder wieder funktioniert.

Viel schlimmer als solche Ungereimtheiten ist aber eine Grundidee zur Endlösung, die an sich erst einmal originell scheint, sich beim näheren Nachdenken aber als absoluter Rohrkrepierer erweist. Schliesslich sind die Krankenhäuser und Altenheimen weltweit voller kranken Menschen, die dementsprechend "imun" sein müssten gegen Beisser - von den Millionen an z.B. Krebs-Erkrankten und HIV-Positiven ganz abgesehen. Und da braucht die Regierung einen Brad Pitt, um festzustellen, dass da etwas nicht stimmt? Lächerlich kurzgedachter Twist!



Dafür geizt die Verfilmung aber nicht mit Action, Thrill und optischen Schauwerten. Mindestens die Eroberung Jerusalems mit Zombies als Ameisenvolk ist unfassbar aufregend und grossartig produziert. Und die Szenen im Labor (inkl. Moritz Bleibtreu) sind teilweise derart spannend, dass man die sprichwörtliche Nadel fallen hören könnte. Was nützen aber solche Glanzleistungen, wenn die Geschichte an sich schon nicht funktionieren will - und der Schnittmeister erneut zum Harakiri-Schnitt bei Wackelkamera ansetzt. Spannung entsteht einfach nicht, wenn man nichts mehr erkennen kann. So hilft auch die volle Punktzahl in der B-Note nicht, wenn bei den Standards erneut derart geschludert wird. Sehenswert ist der Streifen wegen seiner Höhepunkte auf jeden Fall - im Ergebnis bleibt er aber erschreckend leblos.
Bewertung: 6/10

... link (0 Kommentare)   ... comment


Neu auf DVD:
Vielleicht lieber morgen
Charlie (Logan Lerman) ist gerade auf die High-School gekommen und schlägt sich mit alterstypischen Problemen herum. Als er die lebenslustigen Geschwister Sam (Emma Watson) und Patrick (Ezra Miller) kennenlernt und bisher unbekannte Gefühle für Sam entwickelt, ist die Verwirrung komplett. Aber selbst die erste große Liebe, wilde Partys, Drogen und Stress innerhalb der Familie trüben seinen Blick auf die Welt nicht. Er beobachtet sein Umfeld genau, macht sich Gedanken über seine Mitmenschen und versucht, seine eigene Rolle zu finden, in dem, was wir Leben nennen.



Manchmal gibt es Filme, die objektiv gar nicht so viel hergeben, weil sie bekannte Versatzstücke nur neu verarbeiten, und die trotzdem irgendwie gefallen. So ist an dieser typischen Independent-'Coming of Age'-Geschichte gar nicht so viel dran. Ob es an sympatischen Schauspielern wie Logan Lerman ("Percy Jackson - Diebe im Olymp") und Emma Watson ("Harry Potter 1-8") liegt, an angenehm verqueren Einzelmomenten oder an dem packenden Soundtrack? Zumindest kann man sich ein wohliges Lächeln kaum verkneifen, wenn man sich mit dem Helden bei David Bowies "Heroes" wie unendlich fühlt. Liebenswürdiger Wohlfühlfilm!
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 8)


... link (0 Kommentare)   ... comment