Montag, 11. Juni 2012
Neu auf DVD:
Hell - Das Ende der Nacht
Einst spendete sie Leben, Licht und Wärme. Doch nun hat die Sonne die ganze Erde mit ihrer entfesselten Strahlkraft in verdörrtes, lebloses Ödland verwandelt. Deutschland ist nicht verschont geblieben. Wälder sind versengt, Tierkadaver säumen die Straßen. Selbst die Nächte sind eindringlich hell. Nur wer sich gegen das blendende Licht der Sonne schützt, hat eine Chance zu überleben. Wie Marie (Hannah Herzsprung), die mit ihrer kleinen Schwester Leonie (Lisa Vicari) und Phillip (Lars Eidinger) in einem abgedunkelten Auto Richtung Gebirge fährt: Dort, so heißt es, soll es Wasser geben! Es ist eine verzweifelte Irrfahrt ins Nirgendwo. Unterwegs lesen sie Tom (Stipe Erceg) auf. Er erweist sich als perfekter Mechaniker und ist unentbehrlich. Doch kann man ihm auch wirklich trauen? Die Anspannung in der kleinen Gruppe wächst. Dann werden die Vier in einen Hinterhalt gelockt. Der Überlebenskampf beginnt ...



Wenn die Kritik hierzulande allgemein davon spricht, dass man einen derartig düsteren postapokalyptischen Thriller aus Deutschland noch nicht gesehen hat, dann ist das sicher richtig. Regie-Debütant Tim Fehlbaum liefert optisch einen überzeugenden Überlebenskampf, der mit Schauspielern wie Stipe Erceg ("Der Baader Meinhof Komplex"), Hannah Herzsprung ("Vier Minuten") oder Angela Winkler ("Die verlorene Ehre der Katharina Blum") durchaus auch darstellerisch überzeugen kann. Was allerdings fehlt ist eine wirklich packende Geschichte, die sich nicht nach Hälfte der Laufzeit nur noch zusammenhanglos bei den Motiven der üblichen Untergangs- und Backwood-Filmen bedient, ohne wirklich etwas eigenes einzubringen. Auf halber Strecke scheint den Machern dann doch der innovative Mut verlassen zu haben. Überbewerteter Endzeit-Horror!
Bewertung: 4,5/10 (Moviepilot Prognose 5,5)


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Neu auf DVD:
Phase 7 (2011)
Coco (Daniel Hendler) und seine hochschwangere Frau Pipi (Jazmín Stuart) interessieren sich im Grunde nur für sich selbst und ihre Beziehungsprobleme. Dass weltweit ein Virus grassieren soll und auch ihr Wohnblock unter Quarantäne gestellt wird, beunruhigt sie nicht sonderlich. Doch bald werden die Vorräte knapper. Nachbar Horacio (Yayo Guridi) dagegen ist bestens ausgerüstet - und überzeugt, dass die Regierung hinter allem steckt, um durch "kontrollierte Bevölkerungsreduktion" eine neue Weltordnung zu etablieren. Er versorgt Coco mit Schutzanzug und Waffe, um bei den im Haus ausbrechenden Verteilungskämpfen einen Mitstreiter an seiner Seite zu haben. Wider Willen mutiert der lässige Slacker zum Helden im Quarantäne-Outfit, während sich Hausflure, Treppenhaus und Parkdeck in bitter umkämpfte Kriegszonen verwandeln ...



Es kann der Frömmste nicht überleben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt. So kann man den Film "Phase 7" umschreiben, in dem es selten wirklich um die Epidemie geht, sondern zumeist nur um die Reaktionen der Menschen im eigenen Wohnblock. Und die hat es mit zunehmendem Verfolgungswahn ganz schön in sich, denn schnell bilden sich Überlebensgemeinschaften, die gegen die eigenen Nachbarn arbeiten - bis das erste Gehirn an der Flurwand klebt. Die argentinische Produktion macht aus dem offensichtlichen Low Budget eine Tugend und reduziert sich auf die eigenen vier Wände, was uns einen überdrehten aber auch irrsinnig spannenden Paranoia-Thriller beschert, den man zwar nie wirklich ernst nehmen kann, dem es aber trotzdem gelingt den Zuschauer an das Geschehen zu fesseln. Wer sich für absurd schrägen Endzeit-Humor begeistern kann, dürfte bei diesem kleinen Geheimtipp durchaus auf seine Kosten kommen.
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 6,5)


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