Donnerstag, 7. Juni 2012
Todd Phillips 'Project X'
Als seine Eltern weg sind, will Thomas (Thomas Mann) zusammen mit den beiden Highschool-Freunden Costa (Oliver Cooper) und J.B. (Jonathan Daniel Brown) eine kleine Geburtstagsparty im elterlichen Domizil schmeißen. Ziel ist es, etwas besser bei den Gleichaltrigen anzukommen und gleichzeitig auch endlich einmal in den Fokus des weiblichen Geschlechts zu geraten. Doch nach kurzer Zeit, wird aus der kleinen Party ein rauschendes Fest, inklusive zahlreicher mehr oder weniger geladener Gäste, Unmengen an Alkohol, einer guten Portion Sex, einiger Hunde und einem Auto im Pool. Jetzt müssen die drei Freunde schauen, wie sie wieder einigermaßen gut aus der Sache rauskommen.



Die Story um die Super-Looser, die mit einer Riesenparty Mitschüler und vor allem die Mädchen beeindrucken wollen, ist absolut nicht neu. Das gab es in den 80ern ("L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn"), wurde in den End-90ern salonfähig ("American Pie") und auch das letzte Jahrzehnt hatte seine Erfolgssausen ("Superbad"). Und immer wenn die Eltern warnen "Keine Party!", kann man davon ausgehen, dass das Eigenheim böse in Mitleidenschaft gezogen wird. Das ist nicht anders bei "Project X", der jüngsten Produktion von Erfolgsregisseur Todd Phillips ("Hangover"). Neu ist allerdings die Entschiedenheit, mit der die Nachbarschaft in Schutt und Asche gelegt wurde. Zum einen ist die Intensität aber in Zeiten von Facebook Parties nur konsequent (eine endete in Melbourne tatsächlich mit immensem Polizeiaufgebot inkl. Hubschrauber-Einsatz). Zum anderen sorgt die bisher eher im Horror- oder Actionfilm genutzte Wackelkamera mit Amateurfilmoptik bei dem Zuschauer für ein Gefühl als wären sie mitten im Geschehen. Dafür wird der - bis auf einen Shot aus dem Hubschrauber - nie gezeigte Freund Dax bemüht, der immer dabei ist und die Cam draufhält (dass das zu einige Logikfreiheiten führt, sei einmal grosszügig ignoriert).



Regie-Neuling Nima Nourizadeh sowie die Autoren Matt Drake und Michael Bacall ("Scott Pilgrim") bedienen sich grosszügig bei allen Party-Klassikern, liefern eine absolut überraschungsfreie Krawall-Story und verzichten auf jegliche Art von Spannungsbogen. Man weiss halt von der ersten Minute an, dass bei solchen Filmen alles zu Bruch gehen muss - und gerade deshalb schaut man ja auch hin. Zudem werden die Hemmungen in sexueller und bewusstseinserweitender Hinsicht im Vergleich zu den "American Pie"-Vorgängern noch deutlich tiefergelegt (immerhin wird die halbe Partymeute mit Extacy aus einem Gartenzwerg vollgestopft), und auch der exzessiv zelebrierte Vulgär- und Fäkal-Humor lässt nichts aus, um den nachpubertierenden Twen in Extase zu versetzen (Hund in der Luft, Krawall-Zwerg im Backofen, Tequila-Zungenspiele, Kotze auf der Windschutzscheibe usw). Das klingt jetzt tatsächlich wenig überzeugend, und doch ist der Film besser als man hiermit vermuten könnte, weil er konsequent und mit viel Tempo den absoluten "Sex, Drugs, Drinks & Destruction" Spass celebriert. Hinzu kommt ein absolut kultverdächtiger Soundtrack mit abgedrehten Feiersounds von Pusha T, AMG, Dr Dre, Kid Cudi, Yeah Yeah Yeahs, Far East Movements und vielen anderen. Das ist alles nicht wirklich substanzreich und sinnig, reicht aber immerhin für den ultimativen Partyfilm der aktuellen YouTube-Generation.
Bewertung: 8/10 (Moviepilot Prognose 6,5)

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BeKay - Das ist für (YouTube)

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