Sonntag, 13. Mai 2012
Neu auf DVD:
Der Gott des Gemetzels
Der Gott des Gemetzels
crizcgn, 22:03h
Zwei Elfjährige prügeln sich auf einem Spielplatz, einem der beiden Jungen werden dabei Zähne ausgeschlagen. Die Eltern des 'Opfers', Penelope und Michael (Jodie Foster und John C. Reilly) haben die Eltern des Übeltäters, Nancy und Alan (Kate Winslet und Christoph Waltz), eingeladen, um den Vorfall wie vernünftige Menschen zu klären. Was als friedlicher Austausch über Zivilisation, Gewalt und die Grenzen der Verantwortlichkeit beginnt, entwickelt sich schon bald zu einem Streit voller Widersprüche und grotesker Vorurteile. Und schließlich platzt die dünne Haut der bürgerlichen Kultiviertheit auf: Vier Erwachsene geraten aus der Fassung. Brutal und rücksichtslos werden Grenzen überschritten, provoziert und schließlich deutlich, dass sie alle hinter ihrer zivilisierten Maske einen 'Gott des Gemetzels' anbeten. Auf dem Schlachtfeld dieser Tragikomödie versinkt am Ende nicht nur ein Handy in der Tulpenvase ...
Zu Zeiten in denen es in Hollywood mindestens alle Minute explodieren muss, um das Zuschauerinteresse zu halten, produziert der verstossene Altmeister Roman Polanski ("Der Ghostwriter") ein geradezu unzeitgemässes Kammerspiel, das nie den Wohnkomplex verlässt. Er setzt dabei auf ein intelligentes Drehbuch (nach einem Theaterstück von Yasmina Reza), geschliffen boshafte Dialoge und absolut herausragende Schauspiel-Leistungen. Vor allem Jodie Foster ("Das Schweigen der Lämmer") läuft als hysterische Pseudo-Intellektuelle endlich wieder einmal zur Höchstform auf. Aber auch Kate Winslet ("Zeiten des Aufruhrs"), Komiker John C. Reilly ("Willkommen in Cedar Rapids") und unser Deutsch-Österreicher Christoph Waltz ("Wasser für die Elefanten") zeigen ihren Klasse als grossartige Charakter-Darsteller. Regisseur Polanski beweist mit dem künstlerischen Kleinod, wie man mit einer einfachen Geschichte und reduzierten Mitteln sein Publikum in den Bann zu ziehen. Packendes Drama, bei dem nur die Schluss-Pointe fehlt!
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 7,5)
Zu Zeiten in denen es in Hollywood mindestens alle Minute explodieren muss, um das Zuschauerinteresse zu halten, produziert der verstossene Altmeister Roman Polanski ("Der Ghostwriter") ein geradezu unzeitgemässes Kammerspiel, das nie den Wohnkomplex verlässt. Er setzt dabei auf ein intelligentes Drehbuch (nach einem Theaterstück von Yasmina Reza), geschliffen boshafte Dialoge und absolut herausragende Schauspiel-Leistungen. Vor allem Jodie Foster ("Das Schweigen der Lämmer") läuft als hysterische Pseudo-Intellektuelle endlich wieder einmal zur Höchstform auf. Aber auch Kate Winslet ("Zeiten des Aufruhrs"), Komiker John C. Reilly ("Willkommen in Cedar Rapids") und unser Deutsch-Österreicher Christoph Waltz ("Wasser für die Elefanten") zeigen ihren Klasse als grossartige Charakter-Darsteller. Regisseur Polanski beweist mit dem künstlerischen Kleinod, wie man mit einer einfachen Geschichte und reduzierten Mitteln sein Publikum in den Bann zu ziehen. Packendes Drama, bei dem nur die Schluss-Pointe fehlt!
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 7,5)
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