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Donnerstag, 24. Mai 2012
Neu auf DVD:
Clint Eastwoods 'J. Edgar'
Clint Eastwoods 'J. Edgar'
crizcgn, 22:17h
Fast 50 Jahre lang war J. Edgar Hoover (Leonardo DiCaprio) der Chef des 'Federal Bureau of Investigation'. So stieg er zum mächtigsten Mann in Amerika auf. Um sein Land zu schützen, schreckte er vor nichts zurück. Er überlebte die Regierungen von acht Präsidenten und drei Kriege, er kämpfte gegen reale und eingebildete Bedrohungen, wobei er die Gesetze oft recht eigenwillig auslegte, um den Schutz seiner Landsleute zu gewährleisten. Seine Methoden waren ebenso heroisch wie skrupellos. Wir erleben 'J. Edgar' mit Hoovers eigenen Augen: sein privates und sein öffentliches Leben, seine Beziehungen. Er verbog die Wahrheit ebenso leichtfertig, wie er unablässig für sie kämpfte. Sein Leben lang vertrat er eine sehr eigensinnige Rechtsauffassung, und mehr als einmal ließ er sich von der finsteren Seite der Macht leiten ...
Noch im höchsten Alter (Ende Mai sind es 82 Jahre) liefert Clint Eastwood ("Gran Torino", "Flags of Our Fathers") als Regisseur ein beeindruckendes Filmepos nach dem anderen. Nicht jede Produktion mag dabei ein echtes Meisterwerk sein, aber sehenswert sind sie allemal, auch wenn man dem "Dirty Harry" von einst langsam eine gewisse Altersmilde unterstellen kann. So bezieht er bei diesem Biopic über J. Edgar Hoover nicht wirklich Stellung zu der umstrittenen Persönlichkeit des allmächtigen Führer des 'Federal Bureau of Investigation'. Viel mehr porträtiert er einen aufstrebenden Patrioten mit privat unerfülltem Lebensglück. Dabei zeichnet er sowohl die unermesslichen Leistungen Hoovers für die kriminalistische Forensik aber auch den Altersstarsinn der späten Jahre nach. Dass ein Schwerpunkt der Geschichte dabei auf der vermeindlichen Homosexualität des Protagonisten liegt, ist allerdings wohl eher dem Schreiber Dustin Lance Black ("Milk") als dem nicht gerade schwulenfreundlichen Regisseur geschuldet. Der Dramaturgie tut es keine Abbruch, denn "J. Edgar" bietet dicht inszeniertes Autorenkino, das trotz seiner unspektakulärer Erzählweise eine innere Spannung aufbaut - auch wenn die allzu verschachtelten Rückblenden dabei etwas überhand nehmen. Über die kleineren Unwegsamkeiten sieht man aber schnell hinweg bei der erneut herausragenden Darstellerleistung von Leonardo DiCaprio ("Departed – Unter Feinden"), der dem in sich zerrissenen Charakter eine unglaubliche Tiefe verleiht. Man muss sich wirklich langsam fragen, was der grandiose Schauspieler noch tun muss, damit seine Leistung auch einmal von der Academy Award mit einem "Oscar" gekrönt wird, denn dort wurde "J. Edgar" dieses Jahr unverdienterweise völlig ignoriert. Sehenswertes Spätwerk von Hollywoodlegende Eastwood!
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 6,5)
Einen ausführlichen Kommentar zum Film gibt es auf www.welt.de
Noch im höchsten Alter (Ende Mai sind es 82 Jahre) liefert Clint Eastwood ("Gran Torino", "Flags of Our Fathers") als Regisseur ein beeindruckendes Filmepos nach dem anderen. Nicht jede Produktion mag dabei ein echtes Meisterwerk sein, aber sehenswert sind sie allemal, auch wenn man dem "Dirty Harry" von einst langsam eine gewisse Altersmilde unterstellen kann. So bezieht er bei diesem Biopic über J. Edgar Hoover nicht wirklich Stellung zu der umstrittenen Persönlichkeit des allmächtigen Führer des 'Federal Bureau of Investigation'. Viel mehr porträtiert er einen aufstrebenden Patrioten mit privat unerfülltem Lebensglück. Dabei zeichnet er sowohl die unermesslichen Leistungen Hoovers für die kriminalistische Forensik aber auch den Altersstarsinn der späten Jahre nach. Dass ein Schwerpunkt der Geschichte dabei auf der vermeindlichen Homosexualität des Protagonisten liegt, ist allerdings wohl eher dem Schreiber Dustin Lance Black ("Milk") als dem nicht gerade schwulenfreundlichen Regisseur geschuldet. Der Dramaturgie tut es keine Abbruch, denn "J. Edgar" bietet dicht inszeniertes Autorenkino, das trotz seiner unspektakulärer Erzählweise eine innere Spannung aufbaut - auch wenn die allzu verschachtelten Rückblenden dabei etwas überhand nehmen. Über die kleineren Unwegsamkeiten sieht man aber schnell hinweg bei der erneut herausragenden Darstellerleistung von Leonardo DiCaprio ("Departed – Unter Feinden"), der dem in sich zerrissenen Charakter eine unglaubliche Tiefe verleiht. Man muss sich wirklich langsam fragen, was der grandiose Schauspieler noch tun muss, damit seine Leistung auch einmal von der Academy Award mit einem "Oscar" gekrönt wird, denn dort wurde "J. Edgar" dieses Jahr unverdienterweise völlig ignoriert. Sehenswertes Spätwerk von Hollywoodlegende Eastwood!
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 6,5)
Einen ausführlichen Kommentar zum Film gibt es auf www.welt.de
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