Dienstag, 23. April 2013
Edgar Wallace: Der Hexer (1932)
Der frisch aus der Haft entlassene Sam Hackitt (Karl Etlinger) identifiziert eine Selbstmörderin, die tot aus der Themse gefischt wurde, als Gwenda Milton. Sie ist die Schwester des Hexers, einem wegen Selbstjustiz in der Unterwelt gefürchteten Verbrecher, der in Australien ertrunken ist. Sie arbeitete und wohnte bis zuletzt beim dubiosen Rechtsanwalt Maurice Meister (Fritz Rasp). Inspektor Wenbury (Paul Richter) von Scotland Yard untersucht den Selbstmord, ebenso wie den Diebstahl einer wertvollen Perlenkette. Mary Lenley (Maria Matray), eine alte Freundin des Inspektors, tritt die Stelle der Verstorbenen an. Durch eine anonyme Denunziation bei der Polizei bringt er Marys Bruder John (Carl Walther Meyer), der die Perlenkette gestohlen hat, ins Gefängnis, um Mary näher kommen zu können. Als der Inspektor erfährt, dass Cora Ann Milton (Wera Engels), die Witwe des Hexers, nach London reist, stärkt sich der Verdacht, dass der Hexer nicht ertrunken ist. Und sie haben Recht, denn der Hexer hat es auf Meister abgesehen, doch hinter welcher Maske verbirgt er sich?

Auch wenn hierzulande hauptsächlich die Rialto-Reihe der 1960er präsent ist, gibt es noch unzählige andere Verfilmungen nach Edgar Wallace. So zum Beispiel den deutsch-österreichischen Film aus der Vorkriegszeit nach der wohl berühmtesten Geschichte des Autoren. Aus heutiger Sicht ist der historische Streifen nur schwer zu verdauen. Erst einmal ist das Material nicht mehr besonders gut erhalten, aber auch die Produktion an sich ist holprig in der Inszenierung und dem Schnitt. Die Schauspieler wirken in dieser altertümlichen Darstellung zu theatralisch und auch teilweise überraschend albern (der komische Butler). Wirkliche Spannung will da nicht aufkommen, und vor allem das surreale Ende wirkt verwirrend. Sehenswert ist trotz aller Antiquiertheit das Spiel des jungen Fritz Rasp, der Jahrzehnte später noch in mehreren Rialto Filmen wie "Der rote Kreis" mitspielen sollte. Ansonsten ist diese schwerfällige Verfilmung allenfalls aus historischer Sicht interessant.
Bewertung: 4/10


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