Dienstag, 30. Oktober 2012
Neu auf DVD:
Jonah Hill 'Bad Sitter'
Noah (Jonah Hill) hat nicht viel übrig für Kinder, weshalb er nicht gerade der ideale Babysitter ist. Aber für gutes Geld tut man so einiges und daher erklärt er sich als Sitter für eine Nacht von Slater (Max Records), Blithe (Landry Bender) und Rodrigò (Kevin Hernandez) bereit. Doch die Ablehnung beruht auf Gegenseitigkeit und Noah wird von den drei eigentümlich Kids von Anfang an misstrauisch beäugt. Als Noah für einen vermeintlichen Kurztrip in die Stadt muss, bleibt ihm schließlich nichts anderes übrig, als die Drei mitzunehmen. Der Ausflug, der sie zu Partys, Ganoven und Verfolgungsjagden führt, wird schnell zu einem aufregenden und gefährlichen Abenteuertrip, der Noah, Slater, Blithe und Rodrigo unerwartet zusammenschweißt ...



Wenn Komiker Jonah Hill ("21 Jump Street") sich in seine Variante der "Nacht der Abenteuer" stürzt, kann man davon ausgehen, dass der Humor gnadenlos tiefer gelegt sein wird. Im Vergleich zu der Babysitter-Reise von 1987 kommt der Witz deutlich anarchischer und zeitweise wesentlich alberner daher. Aber so unsinnig und vorhersehbar die Story auch erscheinen mag, sie unterscheidet sich doch von ähnlichen Fliessband-Klamauk-Streifen durch offensichtliche Leidenschaft in der Produktion. Die Macher nehmen ihre geradezu dämliche Geschichte und den grenzwertigen Humor einfach ernst und füllen ihn mit Leben, als würde Ähnliches tagtäglich passieren. So bekommt man als Zuschauer durchaus Zugang zu den Figuren und leidet mit ihnen wenn gerade wieder alles schief geht. Natürlich ist der Junge mit dem Hang zum Bombenlegen auf dem Klo absoluter Blödsinn, aber irgendwann nimmt man solch explosiven Schabernack gar nicht mehr wahr und lässt sich einfach mit der Handlung treiben. Da Darstellungen und Regie für das Genre überdurchschnittlich sind, gibt es auch keinen Grund, sich bei der flotten Inszenierung nicht gut unterhalten zu fühlen. Immerhin noch deutlich besser als die meisten Adam Sandler Klamotten der letzten Zeit!
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 4)


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Der Tatortreiniger (Staffel 1)
"Meine Arbeit fangt da an, wo andere sich vor Entsetzen übergeben" sagt Heiko Schotte (Bjarne Mädel). Schotty, staatlich geprüfte Reinigungsfachkraft, angestellt bei der Hamburger Gebäudereinigungsfirma Lausen, fährt immer dann mit seinem weißen Pick-Up vor, wenn die Polizei die Ermittlungsarbeit abgeschlossen hat. Mit Chemikalien, Schrubber und Putzlappen bewaffnet, beseitigt er die letzten Reste des Lebens. Im Umgang mit Müll, Blut und Leichengeruch bringt Schotty so schnell nichts aus dem Konzept. Allerdings trifft Schotty bei seinen Einsätzen auch auf Hinterbliebene und weil er ein geselliger Mensch ist, wird manchmal mehr gesprochen als geputzt. Es kommt zu schrägen Begegnungen mit einer bestellten Prostituierten, einem Schriftsteller mit Schreibblockade, einer gar nicht so noblen Alstervillenbewohnerin und mit einen noch als Geist präsenten ermordeten Psychiater.



"Der Tatortreiniger" bietet dem Zuschauer ein makaberes Kammerspiel in Serie, bei dem Bjarne Mädel unter Beweis stellt, dass er mehr kann als nur den Ernie in "Stromberg". Sofern der Zuschauer auch hinschauen mag, denn die ARD hat die Kurzserie in vier Folgen stiefmütterlich ins Nachtprogramm verschoben. Erst als die Reihe für den Grimme-Preis nominiert wurde, entschloss man sich zu einer Fortsetzung. Wobei das Potential durchaus fraglich ist, immerhin ist das Prinzip der Show bisher, dass der Tatortreiniger auf einen Gastdarsteller trifft und sich mit ihm witzig-intelligente Dialoge liefert. Wirklich spannend kann das auf Dauer jedoch nicht sein. Allerdings hat Olli Dittrich mit "Dittsche" schon bewiesen, dass man mit einem Nicht-Konzept auch grossen Erfolg haben kann. Insofern bleibt abzuwarten, wohin die Tatort-Reise geht ...
Bewertung: 5/10


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Montag, 29. Oktober 2012
Art School Confidential (2005)
Der junge Student Jerome Platz (Max Minghella) wechselt von der High-School an eine kleine Kunstschule an der Ostküste. Er hat sich vorgenommen, wie sein Held Picasso der größte Künstler der Welt zu werden. Leider finden Jeromes ästhetische, künstlerische Portraits wenig Anklang in der lockeren Atmosphäre der Kunstschule. Weder sein hartes Urteil über die Bemühungen seiner Mitschüler noch seine späteren Versuche, seine eigene Pseudo-Kunst zu schaffen, bringen ihm Bewunderer ein. Doch immerhin gelingt es Jerome, die Aufmerksamkeit des Mädchens seiner Träume zu erregen, der schönen, weltgewandten Audrey (Sophia Myles), selbst Künstlermodell und Tochter eines gefeierten Künstlers. Audrey fühlt sich von der Affektiertheit der lokalen Kunstszene abgestoßen und schätzt Jeromes Ehrlichkeit. Als Audrey sich jedoch für den attraktiven Maler Jonah (Matt Keeslar), den aufstrebenden neuen Star der Kunstschule, zu interessieren beginnt, bricht sie Jeromes Herz. Verzweifelt entwickelt er einen gewagten Plan, um berühmt zu werden und Audrey zurückzugewinnen.



"Art School Confidential" ist eine irgendwo sympatische Independent Produktion über einen Möchtegern-Künstler, der sich der Welt und einer Frau beweisen will. Dabei punktet der Streifen vor allem mit einem ambitioniertem Cast, der in der zweiten Reihe mit Namen wie John Malkovich ("Der Unhold"), Anjelica Huston ("Royal Tenenbaums"), Brian Geraghty ("The Hurt Locker") und Steve Buscemi ("Ghost World") glänzen kann. Die Geschichte selbst bleibt aber äusserst träge und spannungsfrei, zumal der rote Faden des Drehbuchs doch eher dünn ist und irgendwo ziellos zwischen Kunst, Drama und Krimi hin und her schwangt. Eine grossartige Besetzung und eine Handvoll guter Szenen gleichen dabei nicht das konsequente Fehlen einer klaren Linie und wirklich prägnanter Höhepunkte aus. So bleibt der ambitionierte Streifen durchaus mal sehenswert, aber mit seiner angestaubten Dramatik nicht wirklich überzeugend.
Bewertung: 5/10


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Sonntag, 28. Oktober 2012
Neu auf DVD:
Chernobyl Diaries
Nach Stationen in London, Paris und Frankfurt verschlägt es die amerikanischen Europatouristen Chris (Jesse McCartney), Natalie (Olivia Dudley) und Amanda (Devin Kelley) nach Kiew, wo sie Chris‘ Aufreißer-Bruder Paul (Jonathan Sadowski) besuchen. Eigentlich soll es am nächsten Tag weitergehen nach Moskau, doch Paul hat andere Pläne: Er hat bei dem hemdsärmeligen Reiseführer Uri (Dimitri Diatchenko) eine Tour in die Stadt Pripyat gebucht. Deren Bewohner sind vor mehr als 25 Jahren Hals über Kopf geflüchtet, als nur einen Steinwurf entfernt der Reaktor Nr. 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl mit der Kraft von 17 Atombomben in die Luft flog. Selbst als ukrainische Soldaten ihnen den Zugang verweigern und Uri auf einen geheimen Schleichweg ausweichen muss, sind die Extremtouristen noch ganz begeistert von der Geisterstadt. Doch die Gruppe ist nicht so allein wie sie glaubt ...



Das ungewöhnliche Setting ist der Dreh- und Angelpunkt des angeblichen "Found-Footage"-Films, denn der Plot spielt nicht nur im "wilden" Russland, sondern gleich in der Geisterstadt Pripyat nahe des Reaktorgebietes von Tschernobyl. Das klingt erst einmal durchaus vielversprechend, und auch der sorgsam erzählte Einstieg macht Hoffnung auf Low Budget Horror der anderen Art. Dann aber verfängt sich die Geschichte in den üblichen Genre-Klischees, ohne sich noch irgendwie für die Grundidee zu interessieren. Allenfalls der ab und an aufpiepsende Strahlenzähler erinnert noch an den ungewöhnlichen Background, ansonsten folgt die Handlung dem üblichen "Blair Witch" Konzept des unheimlichen Unbekannten im Dunkeln. Und das noch nicht einmal besonders spannend, denn mit dem Auftauchen der Kreaturen reitet das Drehbuch im Eiltempo zum abgezählten Sterben und einem halbherzigen Finaltwist. Es ist bedauerlich, dass Oren Peli, immerhin Erfinder der "Paranormal Activity"-Reihe, mit einer spannenden Ausgangslage daherkommt und dann nur die mauen Standards des Wackelkamera-Horrors abhandeln kann - und selbst dabei nur unteres Mittelmass bleibt. Äusserst uneffektiv!
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 4,5)


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Samstag, 27. Oktober 2012
DJ C.R.I.Z. MIX 066 SE - Hörspielelectro Reloaded

DJ C.R.I.Z. MIX 066 by Djcrizmix on Mixcloud

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Freitag, 26. Oktober 2012
Neu auf DVD:
Caligula - Aufstieg und Fall eines Tyrannen (1979)
Rom im Jahre 37 n. Chr.: Kaiser Tiberius (Peter O'Toole), ein 77-jähriger tyrannischer Alkoholiker, der schwer von der Syphilis gezeichnet ist, will seine Nachfolge regeln. Seine Wahl fällt auf Gaius (Malcom MacDowell), auch genannt Caligula - das 'Stiefelchen'. Zunächst gewinnt der neue Imperator die Gunst der öffentlichen Meinung, doch schon bald zeigt er sein wahres Gesicht. Die meiste Zeit verbringt er mit ausschweifenden Affären und grausamen Gladiatoren-Kämpfen. Rom verkommt zu einem gewaltigen Sündenpfuhl, in dem Perversion, Gewalt und Willkür herrschen. Als Caligula sich zum Gott proklamiert und beginnt seine Senatoren selbst zu liquidieren, ist sein Ende besiegelt.

"Caligula" wird oft als einer der ganz grossen Skandalfilme des Kinos bezeichnet, weil die italienischen Produzenten damals die Spielfilmhandlung im Nachhinein mit pornografischen Aufnahmen ergänzt haben, so dass sich Schauspieler wie eben Peter O'Toole ("Lawrence von Arabien") und Malcom MacDowell ("A Clockwork Orange") im Nachhinein von dem Werk distanziert haben. Zum Glück gibt es die deutsche Zensur, die da für Recht und Ordnung sorgt und ganze 27 (!!!) Minuten am Schneidetisch des Vertriebs verschwinden für die jetzige Veröffentlichung. Und ohne das bleibt ein mauer Sandalenfilm mit überpathetischem Schauspiel in billigen Kulissen. Wenn man da neuzeitige Serien sieht wie "Spartacus", die über eben dieselben Ausschweifungen am Hof erzählt, muss man sich wundern, was die Zensur heute noch für einen Affen um diesen vergleichsweise armseligen Streifen macht. Die Verkaufspolitik ist zumindest der eigentliche Skandal!
Bewertung: 1/10


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Neu auf DVD:
Iron Sky - Wir kommen in Frieden!
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs schaffen es die Nazis mit Hilfe von riesigen Ufos, sogenannten Reichsflugscheiben, die dunkle Seite des Mondes zu besiedeln. Als sie im Jahr 2018 zufällig von einer amerikanischen Mondmission entdeckt werden, sehen sie ihre Zeit gekommen, um wieder nach der Weltherrschaft zu greifen. Von nun an lastet das Schicksal der Menschheit auf den Schultern von Renate Richter (Julia Dietze), eine von der Nazi-Ideologie überzeugte Lehrerin mit Gretchenfrisur. Auf der Erde angekommen wird ihr jedoch schnell bewusst, dass sie ihr Leben lang einer Lüge aufgesessen ist. Nur wie soll es ihr gelingen, ihren machtbesessenen Verlobten Klaus Adler (Götz Otto) und dessen Götterdämmerung aufzuhalten?



Die Nazis als Übermenschen auf dem Mond? Da hat aber nicht nur Houston ein Problem! - Zumindest klingt das definitiv nach schrägem Stoff mit Kultpotential, zumal mit den Deutschen Götz Otto ("James Bond - Der Morgen stirbt nie") und dem unverwüstlichen Udo Kier ("Far Cry") auch die richtige Besetzung für einen trashigen NoBrainer dabei ist. Das Ergebnis erweist sich allerdings als weniger spassig denn erwartet, weil das Drehbuch sich zu wenig ernst nimmt und mehr auf Albernheiten als auf echte Parodie setzt. Da kann man über den braunen Blödsinn durchaus schmunzeln, wirklich punkten kann die Nazi Groteske aber nicht, und so schleicht sich auch schnell dezente Langeweile ein beim endlosen Feuerwerk aus Unsinnigkeiten. Wer es etwas tiefsinniger mag, der sollte doch lieber zu "Sein oder Nichtsein" von Mel Brooks greifen.
Bewertung: 4,5/10


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