Dienstag, 20. August 2013
Der Fall Jakob von Metzler (2012)
Der 11-jährige Sohn der Frankfurter Bankiersfamilie von Metzler wird am 27. September 2002 in Frankfurt am Main auf dem Heimweg von der Schule entführt. Der Entführer fordert eine Million Euro. Am Tag nach der Geldübergabe kommt es zur Festnahme von Magnus Gäfgen (Johannes Allmayer), einem Jakob von Metzler gut bekannten Jura-Studenten. Doch dieser schweigt und gibt keinen Hinweis auf den Verbleib Jakobs. Vier Tage hält Gäfgen die Ermittler mit seinem Schweigen hin. In der Hoffnung, den Jungen lebend zu finden, lässt der damalige Polizei Vizepräsident Wolfgang Daschner (Robert Atzorn) dem Entführer durch den ihm untergebenen Kriminalhauptkommissar Ortwin Ennigkeit (Uwe Bohm) unmittelbaren Zwang androhen. Schließlich gibt Magnus Gäfgen das Versteck des toten Kindes Preis, er hatte Jakob bereits am Tag der Entführung ermordet. Gäfgen wird im Juli 2003 wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Im Januar 2003 beginnt die Staatsanwaltschaft mit den Ermittlungen gegen Daschner wegen des Verdachts auf Verleitung eines Untergebenen zu einer Straftat. Das Verfahren endet im Dezember 2004 mit einem Schuldspruch.

Der Fall an sich wäre schon einigermassen spannend - solange man nicht weiss, dass er auf wahren Geschehnissen beruht und damit das Ende schon vorgegeben ist. Unter dem Aspekt bewegt sich das Geschehen allerdings schnell in die mehr oder weniger authentische Aufarbeitung von Fakten. Und das so profan, dass man schon früh auf das eigentliche Thema des Polizeiübergriffs anspielt. Der Act selbst bleibt jedoch eher im Verborgenen (vielleicht weil die wirkliche Faktensicherheit hier einfach fehlt). So wirkt das Ganze banal als würde man dem harmlosen Täter das Butterbrot wegnehmen. Insgesamt also kein Fisch, kein Fleisch und wegen der Vorhersehbarkeit auch nur ein bedingt überzeugender Spielfilm.
Bewertung: 4/10


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