Donnerstag, 8. März 2012
Happy Birthday Joachim Fuchsberger:
Die ziemlich muntere Legende
Die ziemlich muntere Legende
crizcgn, 19:29h
Seine Rollen und Auftritte sind legendär, doch eine Legende will Joachim Fuchsberger nicht sein. „Legenden sind ja eigentlich tot – und ich bin noch ziemlich munter“, sagt der Mann, der am 11. März seinen 85. Geburtstag feiert.
Der Duft von „Echt Kölnisch Wasser“ hat Joachim Fuchsberger vor vielen Jahren aus einer finanziellen Notsituation gerettet. Als er sich Anfang der 70er Jahre in riskanten Immobiliengeschäften verspekuliert, helfen ihm TV-Werbespots für „4711“ beim Begleichen seiner Schulden. Diese und andere Geschichten aus Fuchsbergers Leben erfährt der Zuschauer in „Legenden“. Seine Kindheit habe aufgehört, als man ihn als Zehnjährigen beim Jungvolk in eine „idiotische Uniform“ gesteckt und Paradeschritte gelehrt habe, sagt der Sohn eines Setzmaschinen-Vertreters. Mit 14 war er Flakhelfer, mit 16 Soldat. Als er die Bombardierung Düsseldorfs erlebt und die vielen Leichen sieht, „begann ich alt zu werden“.
Das Publikum wurde in den fünfziger Jahren auf Joachim „Blacky“ Fuchsberger aufmerksam – mit der Soldaten-Trilogie „08/15“. Berühmt machten ihn später seine Auftritte als Inspektor Higgins in den Edgar-Wallace-Verfilmungen.
1972 fungierte Fuchsberger, der nach Aussagen von Freunden und Bewunderern bis heute ein ausgesprochen redseliger Zeitgenosse ist, als Stadionsprecher bei den Olympischen Spielen in München und hielt den Mund, als es darauf ankam: Er erfuhr während der Abschlussfeier der von dem Terroranschlag auf die israelische Mannschaft überschatteten Spiele, dass zwei Flugzeuge im Anflug waren und möglicherweise Bomben abwerfen würden. Die Entscheidung, dem Publikum davon nichts zu verraten, um eine Massenpanik zu vermeiden, bezeichnet Fuchsberger im Rückblick als die schwierigste seines Lebens. Es war die richtige Entscheidung, denn bei den Flugzeugen handelte es sich um Abfangjäger, die den Luftraum über dem Münchener Olympiastadion kontrollierten.
Auftritt als Nachtgespenst
Von 1977 bis 1986 moderierte Fuchsberger die große Samstagabend-Show „Auf los geht’s los“ und wurde wegen seiner manchmal flapsigen Art und des nach Ansicht von Beobachtern respektlosen Umgangs mit Kandidaten kritisiert – wie sehr den alten Profi das verletzt hat, ist ihm heute noch anzumerken. Als peinlich wurde sein berühmter Auftritt als Nachtgespenst empfunden: Nach einer verlorenen Wette in Frank Elstners „Wetten, dass...?“ moderierte Fuchsberger 1983 eine ganze Ausgabe von „Auf los geht’s los“ im Nachthemd. Danach hatte der Showmaster seinen Kredit verspielt, nach 60 Sendungen waren sich Fuchsberger und die ARD 1986 schließlich einig, dass es so nicht weitergehen konnte. Die Sendung wurde eingestellt.
Fuchsberger, der sich andererseits in der Talkshow „Heut’ Abend“ als sensibler Interviewer auszeichnete, schlug mit Frau Gundel und Sohn Thomas seine Zelte vorübergehend in Australien auf. In der Edgar-Wallace-Parodie „Neues vom Wixxer“ feierte Fuchsberger vor ein paar Jahren ein selbstironisches Kino-Comeback, und auch der Tod seines Sohnes Thomas 2010 warf ihn nicht aus der Bahn. Für den geplanten dritten Teil der „Wixxer“-Trilogie steht der bald 85-Jährige nach eigener Auskunft wieder zur Verfügung, ans Aufhören denkt Joachim Fuchsberger noch lange nicht.
„Blacky“ Fuchsberger
Joachim Fuchsberger wurde 1927 in Stuttgart geboren. Aufgrund seiner Kenntnisse in Judo wurde er als 16-Jähriger zum Nahkampf-Ausbilder ernannt und an der Ostfront eingesetzt. Er kam in Stralsund ins Lazarett und geriet in sowjetische, anschließend in US-amerikanische und zuletzt in britische Kriegsgefangenschaft. Der Spitzname „Blacky“ stammt aus dieser Zeit. Sein Einsatzname war damals „Jackie“, was eine französisch sprechende Freundin versehentlich Blacky aussprach.
1951 heiratete er die Schlagersängerin Gitta Lind. Nach zweieinhalb Jahren ließ er sich von ihr scheiden, um die Schauspielerin Gundula Korte zu heiraten, die ihn bis heute begleitet und managt.
In der juristischen Lehre ist ein Fall nach Fuchsberger benannt, der sogenannte „Fuchsberger-Fall“. Dieser behandelte eine Klage Fuchsbergers gegen einen Optiker, der sein Bild ohne dessen Einwilligung zu Werbezwecken verwendet hatte. Fuchsberger wirkte bisher in mehr als 70 Spielfilmen mit.
Quelle: www.nachrichten.at
Der Duft von „Echt Kölnisch Wasser“ hat Joachim Fuchsberger vor vielen Jahren aus einer finanziellen Notsituation gerettet. Als er sich Anfang der 70er Jahre in riskanten Immobiliengeschäften verspekuliert, helfen ihm TV-Werbespots für „4711“ beim Begleichen seiner Schulden. Diese und andere Geschichten aus Fuchsbergers Leben erfährt der Zuschauer in „Legenden“. Seine Kindheit habe aufgehört, als man ihn als Zehnjährigen beim Jungvolk in eine „idiotische Uniform“ gesteckt und Paradeschritte gelehrt habe, sagt der Sohn eines Setzmaschinen-Vertreters. Mit 14 war er Flakhelfer, mit 16 Soldat. Als er die Bombardierung Düsseldorfs erlebt und die vielen Leichen sieht, „begann ich alt zu werden“.
Das Publikum wurde in den fünfziger Jahren auf Joachim „Blacky“ Fuchsberger aufmerksam – mit der Soldaten-Trilogie „08/15“. Berühmt machten ihn später seine Auftritte als Inspektor Higgins in den Edgar-Wallace-Verfilmungen.
1972 fungierte Fuchsberger, der nach Aussagen von Freunden und Bewunderern bis heute ein ausgesprochen redseliger Zeitgenosse ist, als Stadionsprecher bei den Olympischen Spielen in München und hielt den Mund, als es darauf ankam: Er erfuhr während der Abschlussfeier der von dem Terroranschlag auf die israelische Mannschaft überschatteten Spiele, dass zwei Flugzeuge im Anflug waren und möglicherweise Bomben abwerfen würden. Die Entscheidung, dem Publikum davon nichts zu verraten, um eine Massenpanik zu vermeiden, bezeichnet Fuchsberger im Rückblick als die schwierigste seines Lebens. Es war die richtige Entscheidung, denn bei den Flugzeugen handelte es sich um Abfangjäger, die den Luftraum über dem Münchener Olympiastadion kontrollierten.
Auftritt als Nachtgespenst
Von 1977 bis 1986 moderierte Fuchsberger die große Samstagabend-Show „Auf los geht’s los“ und wurde wegen seiner manchmal flapsigen Art und des nach Ansicht von Beobachtern respektlosen Umgangs mit Kandidaten kritisiert – wie sehr den alten Profi das verletzt hat, ist ihm heute noch anzumerken. Als peinlich wurde sein berühmter Auftritt als Nachtgespenst empfunden: Nach einer verlorenen Wette in Frank Elstners „Wetten, dass...?“ moderierte Fuchsberger 1983 eine ganze Ausgabe von „Auf los geht’s los“ im Nachthemd. Danach hatte der Showmaster seinen Kredit verspielt, nach 60 Sendungen waren sich Fuchsberger und die ARD 1986 schließlich einig, dass es so nicht weitergehen konnte. Die Sendung wurde eingestellt.
Fuchsberger, der sich andererseits in der Talkshow „Heut’ Abend“ als sensibler Interviewer auszeichnete, schlug mit Frau Gundel und Sohn Thomas seine Zelte vorübergehend in Australien auf. In der Edgar-Wallace-Parodie „Neues vom Wixxer“ feierte Fuchsberger vor ein paar Jahren ein selbstironisches Kino-Comeback, und auch der Tod seines Sohnes Thomas 2010 warf ihn nicht aus der Bahn. Für den geplanten dritten Teil der „Wixxer“-Trilogie steht der bald 85-Jährige nach eigener Auskunft wieder zur Verfügung, ans Aufhören denkt Joachim Fuchsberger noch lange nicht.
„Blacky“ Fuchsberger
Joachim Fuchsberger wurde 1927 in Stuttgart geboren. Aufgrund seiner Kenntnisse in Judo wurde er als 16-Jähriger zum Nahkampf-Ausbilder ernannt und an der Ostfront eingesetzt. Er kam in Stralsund ins Lazarett und geriet in sowjetische, anschließend in US-amerikanische und zuletzt in britische Kriegsgefangenschaft. Der Spitzname „Blacky“ stammt aus dieser Zeit. Sein Einsatzname war damals „Jackie“, was eine französisch sprechende Freundin versehentlich Blacky aussprach.
1951 heiratete er die Schlagersängerin Gitta Lind. Nach zweieinhalb Jahren ließ er sich von ihr scheiden, um die Schauspielerin Gundula Korte zu heiraten, die ihn bis heute begleitet und managt.
In der juristischen Lehre ist ein Fall nach Fuchsberger benannt, der sogenannte „Fuchsberger-Fall“. Dieser behandelte eine Klage Fuchsbergers gegen einen Optiker, der sein Bild ohne dessen Einwilligung zu Werbezwecken verwendet hatte. Fuchsberger wirkte bisher in mehr als 70 Spielfilmen mit.
Quelle: www.nachrichten.at
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