Sonntag, 3. November 2013
Neu auf DVD:
Quellen des Lebens
Die Rückkehr von Roberts Großvater Erich (Jürgen Vogel) aus der Kriegsgefangenschaft löst bei seiner Familie in der fränkischen Provinz der 50er Jahre nicht nur Freude aus. Niemand hat mehr mit seiner Ankunft gerechnet. Schon bald aber wird er mit seiner Gartenzwerg-Fabrik ein Teil des deutschen Wirtschaftswunders. Sohn Klaus (Moritz Bleibtreu) wiederum, literarisch eher mäßig begabt, träumt während des gesellschaftlichen Umbruchs der 60er Jahre von einer Schriftstellerkarriere. Er verliebt sich in die hochtalentierte und aus wohlhabendem Elternhaus stammende Gisela Ellers (Lavinia Wilson), die wiederum zu einer bedeutenden Schriftstellerin wird. Ihr gemeinsames Kind Robert (Ilyes Moutaoukkil) will dabei nicht so recht in die Pläne und Träume der 68er Boheme in West-Berlin passen, und so schicken die Eltern den kleinen Robert auf eine Odyssee durch die eigene Familie und in die unterschiedlichsten Orte der Republik. Sie ist erst zu Ende, als Robert als junger Erwachsener seine große Jugendliebe wiederfindet ...



"Quellen des Lebens" ist auf jeden Fall ein grosser deutscher Kinofilm, mit einer imposanten Geschichte, die von der Nachkriegszeit bis nach den Hippies reicht, und einer imposanten Besetzung, bei der Namen wie Jürgen Vogel ("Die Welle"), Moritz Bleibtreu ("Elementarteilchen"), Meret Becker ("Feuchtgebiete"), Thomas Heinze ("Das Wunder von Lengede") und Kostja Ullmann ("Groupies bleiben nicht zum Frühstück") nur die Spitze des Eisberges sind. Gleichzeitig ist das Werk von Oskar Roehler ("Jud Süß – Film ohne Gewissen") kein einfaches Erzählkino, weil er in epischer Länge eine Familienchronik ausbreiten und dabei auf subjektivste Weise viele Standorte streift, ohne bei ihnen länger zu verharren. Der in der Ich-Form erzählende Enkel, der erst in zweiten Drittel als Hauptfigur in Erscheinung tritt, wird herumgereicht zwischen der extrovertierten Mutter, dem überforderten Vater und den Grosseltern, von denen die einen das Gartenzwerg-Spiessertum und die anderen die dümmliche Arroganz des Grossunternehmers wiederspiegeln. Der Regisseur sucht sich dabei seinen ganz eigenen Weg zwischen Dramatik und Groteske, was zu einigen völlig absurden Klischee-Figuren führt (der Grossvater als Heimkehrer, die völlig überdrehte Grossmutter mütterlicherseits). Auch wenn grossartige Schauspieler wie Jürgen Vogel die Karrikatur ihrer Figuren durch eine intensive Darstellung abfedern, weiss man irgendwann nicht mehr, inwieweit man das Geschehen überhaupt ernst nehmen kann. Trotzdem kann der Film durch die Verknappung seiner Geschichte, die dichte Inszenierung und seinen schrägen Ton auch bei nahezu drei Stunden beeindrucken, sofern man ihn nicht tiefer analysiert sondern einfach nur durchlebt. Denn bei aller Absonderlichheit in der Erzählweise, teilweise ist das Epos nicht nur gross, sondern auch grossartig.
Bewertung: 7,5/10


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Eli Lieb - Young and Beautiful (Lana Del Rey Cover)

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Samstag, 2. November 2013
DJ C.R.I.Z. MIX 312

DJ C.R.I.Z. MIX 312 by Djcrizmix on Mixcloud

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Freitag, 1. November 2013
Alles eine Frage der Zeit
An seinem 21. Geburtstag wird Tim (Domhnall Gleeson) von seinem Vater (Bill Nighy) in ein uraltes Familiengeheimnis eingeweiht. Es ist allen Männern seiner Familie möglich, durch die Zeit zu reisen. Dafür muss er sich nur an einen dunklen Ort begeben und ganz fest an den speziellen Augenblick denken, an den er zurückreisen will. Tim ergreift natürlich sofort die Gelegenheit und ändert peinliche Momente in seiner Vergangenheit. Nachdem er ins chaotische London umgezogen ist, lernt er eines Tages die überaus attraktive Mary (Rachel McAdams) kennen, in die er sich sofort unsterblich verliebt. Er möchte alles richtig machen und beginnt damit, die Missgeschicke, die ihm während der Dating-Phase passieren, per Zeitreise zu kaschieren. Doch schließlich stellt Tim fest, dass auch Fehler ihre gute Seite haben können und zum Leben einfach dazugehören.
www.filmstarts.de



Wenn das nicht nach Pflichtprogramm im Kino klingt: ein sympatisches Muttersöhnchen entdeckt die Zeitreise für sich - und nebenbei die Liebe und das Leben. Wenn so ein Stoff noch aus Grossbritannien kommt, dann kann es sich doch nur um eine superschräge Komödie der Marke Simon Pegg handeln - so sollte man meinen. Allerdings ist der inzwischen auf der 'Enterprise' beschäftigt - und auch deutlich zu alt für die Rolle des Heranwachsenden. Ausserdem fällt dem Regisseur Richard Curtis ("Tatsächlich ... Liebe") zu dem fantastischen Thema auch nicht viel mehr ein als eine Ansammlung von banalen Episoden ohne besondere Konflikte, die sich zudem durch einen kurzen Besuch im Wandschrank und dem Zurückdrehen der Zeit innerhalb weniger Szenen wieder aufklärt lassen. Besondere Zeitreise-Dramatik, kuriose Wendungen oder halsbrecherische Slapstick werden allesamt tunlichst vermieden zugunsten einer nicht vorhandenen Geschichte, die in spannungsfreier Harmonie vor sich hinplätschert und sich dafür viel zuviel Zeit nimmt. Erst im letzten Viertel gibt es einen Hauch von Aufregung, wenn Tim an die Grenzen seiner Zeitsprung-Kunst gerät. Bis dahin sind allerdings schon neunzig inhaltlich ziemlich blutarme Lebens-Minuten vergangen.



Dass der Film trotzdem weitestgehend amüsieren und auch irgendwo gefallen kann, liegt an einer sympatischen Figuren-Zeichnung, die auf jeden Fall schräg genug ist, um bis in die Nebenrollen zu unterhalten. Die ganze Besetzung ist dabei auf den Punkt passend gecastet, so dass nicht nur Domhnall Gleeson ("Harry Potter und die Heiligtümer des Todes") und Bill Nighy ("Shaun of the Dead") gross aufspielen können, sondern auch der Nebencast durchgehend überzeugt. Dass der Humor nicht in die Vollen geht, sondern sich konsequent aus den handelnden Figuren und ihren skurrilen Situationen ergibt, bremst die Dynamik zwar ungemein aus, er macht die eigenwillige Rom-Com aber auch irgendwie sympatisch. Insofern fällt es auf den ersten Blick auch gar nicht auf, wie sehr die Handlung eigentlich in die Länge gezogen ist, ohne dass das Potential dieser Geschichte auch nur im Ansatz genutzt werden kann. Trotzdem enttäuscht das langatmige Drehbuch ohne besondere Zeitreise-Twists letztendlich zumindest auf halber Länge.
Bewertung: 5,5/10 (Moviepilot Prognose 8,5)

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Hotel Transsilvanien (2012)
Willkommen im Hotel Transsilvanien, dem luxuriösen 5-Sterne-Ressort von Dracula. Hier können Monster und ihre Familien ihre Urlaubsträume ausleben und sich ungestört von Menschen die Freiheit nehmen, die Monster zu sein, die sie gerne sein möchten. An einem bestimmten Wochenende hat Dracula einige der berühmtesten Monster der Welt eingeladen: Frankenstein und seine Braut, die Mumie, den Unsichtbaren Mann, eine Werwolffamilie und viele andere - um den 118. Geburtstag seiner Tochter Mavis zu feiern. Das Catering für all diese legendären Monster stellt für Dracula kein Problem dar, aber seine Welt könnte in sich zusammenbrechen, als plötzlich ein ganz gewöhnlicher Junge in das Hotel stolpert und ein Auge auf Mavis wirft ...



Was für ein süsser Gruselspass! In diesem liebevoll gestalteten Animationsfilm werden Dracula und die bösen Monster zu lustigen Kuscheltieren, bis ein böses Menschenkind auf dem Schloss auftaucht und für Aufregung und Party sorgt. Die Geschichte bremst sich zwar im Mittelteil ziemlich aus, hat sogar einige Hänger, aber die putzige Gestaltung der Figuren sorgen für durchgehende Unterhaltung - auch ohne den typischen Disney-Kitsch oder irgendwelches Singsang (naja fast). Und die deutsche Synchro gibt mit Stimmen von Rick Kavanian, Josefine Preuß und Elyas M'Barek auch ordentlich Gas. Wirklich tiefschürfend ist das nicht, aber Spass macht die flotte Mischung aus Gruselkomik und Persiflage auf jeden Fall.
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 6,5)


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Donnerstag, 31. Oktober 2013
Neu auf DVD:
Evil Dead (Remake)
Mia (Jane Levy) und ihr Bruder David (Shiloh Fernandez) freuen sich auf ein paar freie Tage, die sie mit ihren Freunden Olivia (Jessica Lucas), Eric (Lou Taylor Pucci) und Natalie (Elizabeth Blackmore) in einer entlegenen Waldhütte verbringen wollen. Doch dann entdecken die Fünf 'Das Buch des Todes' und wecken damit düstere Dämonen. Nur einer von ihnen bleibt von den Untoten verschont und muss fortan einen erbitterten Kampf um sein Leben führen ...



Während das Original von Sam Raimi immer noch auf dem Index ruht, sorgt ein ebenso blutrünstiges Remake für reichlich Furore. Wobei diese Neuinterpretation überraschend stimmig und tatsächlich gruselig daherkommt. Auch wenn die Story weitgehend bekannt ist, zieht die Inszenierung von Neuling Fede Alvarez (bekannt durch den YouTube-Kurzfilm "Panic Attack") seinen Zuschauer direkt in den Bann und lässt ihn bis zum Abspann nicht mehr los. Dabei gelingen dem Regisseur und seinem Team ungewöhnlich verstörende Bilder, ohne dass man die allzu üblichen Standards des Genres einfach herunterfilmt. Das funktioniert in seiner Extremheit ziemlich gut, auch wenn unseren Moralschützern der FSK das doch zu deftig war, weshalb die Versionen der Kaufhäuser um etwa eine Minute gekürzt wurden. Aber selbst da bleiben noch eine ganze Menge an galliger Blutszenen. Erschreckend!
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 6,5)


Den ausführlichen Schnittbericht zum Film gibt es hier.

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Der Marathon-Mann (1976)
Thomas Babington Levy (Dustin Hoffman), genannt "Babe", ist Geschichtsstudent. Seine Dissertation, an der er gerade sitzt, behandelt die McCarthy-Ära. Sein Vater (Allen Joseph) beging Selbstmord, als er die Verfolgungen und Demütigungen durch den sog. „Ausschuss gegen unamerikanische Umtriebe“ nicht mehr ertrug. Babe läuft Marathon, jeden Tag übt er im Central Park und dreht seine Runden an dem berühmten Gitter des Sees entlang. Mehr oder weniger durch Zufall wird Babe in eine Geschichte verwickelt, in der sein älterer Bruder Henry "Doc" (Roy Scheider), eine nicht unmaßgebliche Rolle spielt. Doc hat Babe gegenüber immer behauptet, er sei für ein Industrieunternehmen tätig; aber in Wirklichkeit arbeitet er für eine Spezialeinheit der CIA - was Babe bald herausfinden soll ...



Es ist schon etwas besonderes, wenn man einen Klassiker, ohne ihn zu gesehen zu haben, anhand eines Filmmomentes erkennen kann. In diesem Fall ist es die Zahnarzt-Szene, in der Sir Laurence Olivier ("Mord mit kleinen Fehlern") der Rolle von Dustin Hoffman ("Reifeprüfung") reichlich an die Nerven geht. Der mehrfach ausgezeichnete Schauspieler (auch hier wurde er für den "Oscar" nominiert) gibt einen sadistischen Alt-Nazi, der durch einen Unfall aufgeschreckt nach New York aufbricht und unerfindlichen Gründen den Amateur-Läufer verfolgt. Der Regisseur John Schlesinger ("Das Ritual") spinnt aus der Geschichte einen raffinierten Polit-Thriller, in dem nicht nur der Antisemitismus thematisiert wird, sondern auch die antikommunistische Verfolgung der McCarthy-Ära sowie die Paranoia der 70er im Allgemeinen. Immer enger schnürt er das Intrigen-Netz um seine Figuren, immer mehr zieht er sie in die Düsternis der Erzählung, in der es letztendlich um nichts anderes geht als um die Gier nach Reichtümer. Interessant dabei, dass Hoffman den Verbrecher im Finale eigentlich hätte erschiessen sollen, also der gebürtige Jude die Nazi-Figur, wobei der sich aber aus ethnischen Gründen weigerte. Mag der Inszenierungsstil auch nicht mehr zu den jetzigen Sehgewohnheiten passen, an Atmosphäre hat der Thriller bis heute nichts verloren. Zurecht ein Klassiker!
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 8)


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DJ-CRIZ-MIX-on-AIR 2K13
DJ-CRIZ-MIX-on-AIR 2K13

NEU auf www.laut.fm/djcrizmix -> Mix der Woche:
Jeden Freitag und Samstag um 20.00 Uhr ein frischer DJ-CRIZ-Mix in Erstausstrahlung. Dieses Wochenende der neue DJ-Mix Nummer 311!
So halt die Welt an und TANZ!

URL für den DJ-CRIZ-MIX Stream: http://stream.laut.fm/djcrizmix.m3u

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Mittwoch, 30. Oktober 2013
Neu auf DVD:
G.I. Joe 2 - Die Abrechnung
Unter neuer Führung durch den legendären Roadblock (Dwayne 'The Rock' Johnson) sind die Elite-Spezialisten um Captain Duke (Channing Tatum) nicht nur der feindlichen Organisation 'Cobra' weiter auf der Spur, sie müssen sich plötzlich mit einer ganz neuen Bedrohung auseinandersetzen. Die eigene Regierung wurde von 'Cobras' Anführer Zartan (Arnold Vosloo), der sich mit Storm Shadow (Byung-hun Lee) und Firefly (Ray Stevenson) starke Unterstützung gesichert hat, infiltriert und startet nun eine erbarmungslose Jagd auf die Elitetruppe. Vom Weißen Haus weht das Banner des Bösen und einzig Roadblock und Captain Duke sind übrig geblieben, um den zerstörerischen Machenschaften des übermächtigsten Gegners, den sie je hatten, ein Ende zu setzen. Mit der knallharten Unterstützung einer Legende stellt sich die Elite-Einheit dem Kampf um die Zukunft der Menschheit. General Joe Colton (Bruce Willis) eröffnet die gnadenlose Jagd auf den Feind - und der Tag der Abrechnung naht ...



Das erste was man von der Fortsetzung erfährt ist, dass Channing Tatum ("Magic Mike") nachdrehen musste, weil er vor dem Abgang zu wenig Screentime bekam. Damit wäre dann auch gespoilert, dass die letzte Hauptfigur des Vorgängers nach fünfzehn Minuten raus ist aus der Nummer. Dafür funktioniert der Hasbro-Streifen überraschenderweise wesentlich besser als der übertrashige Vorgänger, weil man hier eher auf erdige "Mission Impossible"-Action setzt als auf überdrehte Comic-SciFi. Der dünne Plot um den falschen Präsidenten ist zwar ziemlich Banane, und die Sprüche gehen auch hart an die Grenze, aber insgesamt knallt diese sinnfreie Testosteron-Mischung ziemlich gut. Und Bruce Willis ("Die Hard") an der Seite von Dwayne Johnson ("Fast & Furious 6") ist natürlich ein besonderes Bonbon.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 5)


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