Montag, 2. Dezember 2013
"Er musste auf diese Art sterben"
Der tragische Tod des Paul Walker
Mit nur 40 Jahren stirbt der "The Fast and the Furious"-Star Paul Walker bei einem Horrorcrash in einem Porsche Carrera - allerdings nicht bei den Dreharbeiten zum siebten Teil der ewigen Verfolgungsrennen, sondern bei einer Charity-Veranstaltung. Doch wie konnte es zu dem Unfall kommen?



Es ist so etwas wie Ironie des Schicksals. In seinen Filmen war Paul Walker der Car Guy schlechthin. An der Seite von Vin Diesel schoss er mit den schärfsten Autos der Welt in sechs Filmen von "The Fast and the Furious" über die Leinwand. Jagte auf nicht ganz legalem Wege die Bösewichter dieser Welt und bezirzte die schönsten Frauen. Am Samstag ist der Hollywood-Star bei einem Unfall in einem roten Porsche Carerra GT Baujahr 2005 ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei in Kalifornien soll Walkers Freund Roger Rodas den Wagen gesteuert haben. Auch er ist kein Anfänger, was schnelle Autos betrifft. Rodas ist über Jahre als Rennfahrer in der Pirelli World Challenge gefahren. Bekannte berichten über Rodas, dass er kein rücksichtsloser Typ war. "Er war ein Familienmensch", so der gemeinsame Freund Jim Torp. Der 38-jährige Rodas, der ebenfalls bei dem Unfall getötet wurde, hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

Hatte der Unfallwagen einen Defekt?

Doch wie konnte es zu dem Unfall kommen? Im kalifornischen Ort Santa Clarita veranstaltete Rodas' Autofirma "Always Evolving" eine Charity-Veranstaltung, bei der Geld für die Opfer des Taifuns Haiyan auf den Philippinen gesammelt wurde. Walkers Organisation Reach Out Worldwide hatte bereits die Opfer des Erdbebens in Haiti 2010 sowie Tornado-Opfer in den USA unterstützt. Im Rahmen der Veranstaltung wollte Rodas mit dem Unfall-Porsche, der zuvor gestreikt hatte, eine Probefahrt unternehmen, wie das US-Portal "TMZ" berichtet. Autoliebhaber Walker stieg mit der Bemerkung in den Wagen, dass er noch nie in einem Porsche Carrera GT gefahren sei. Sie fuhren langsam aus der Ausfahrt, wie Augenzeugen bestätigen. Kaum fünf Minuten später gab es nur eine Straße entfernt, in einem Gewerbegebiet, plötzlich einen lauten Knall. "Da war eine schwarze Rauchwolke. Als ich das sah, fühlte ich in meinem Herzen, dass etwas Schreckliches passiert war", so Torp.

Verzweifelte Rettungsaktion scheitert

Der Porsche war von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Die Wucht muss so groß gewesen sein, dass der Wagen sofort Feuer fing und vollständig ausbrannte. "Die Szene war chaotisch", berichtet Torp. "Etwa 20 Freunde und Angestellte waren kurze Zeit später an der Unfallstelle. Sie schrien und weinten. Mit Feuerlöschern versuchten sie den Brand zu löschen, um die Jungs zu retten."

Auch Rodas achtjähriger Sohn versuchte seinen Vater, aus dem brennenden Wagen zu ziehen. "Es ist verrückt", so Torp, "Walker machte diese Filme. Er lebte sein Leben schnell und heftig. Er liebte die Geschwindigkeit, er liebte Autos, und er musste auf diese Art sterben. In einem schnellen Auto mit einem Freund." Wie es zu dem Unfall gekommen ist, wird sich wohl nie ganz aufklären lassen. Neben dem angeblichen Defekt gibt es die Vermutung der Polizei, dass der Wagen tatsächlich zu schnell war. "Es sieht so aus, als wäre die Geschwindigkeit der Grund gewesen", so Lieutenant John Rush.

Fortsetzung von "The Fast and the Furious" ist fraglich

Walker steckte zur Zeit des Unfalles voll in den Dreharbeiten zum siebten Teil von "The Fast and the Furious" Ob der Film jetzt weitergedreht wird, ist ungewiss. Ende der 90er Jahre hatte Walker zunächst als Teenie-Schwarm in Filmen wie "Pleasantville - Zu schön, um wahr zu sein", an der Seite von Tobey Maguire oder "Eine wie keine" mitgespielt. Seine bekannteste Rolle war aber die des verdeckten Ermittlers Brian O'Conner in der Action-Filmserie "The Fast and the Furious". Er war bereits beim Start der Reihe 2001 dabei und trat in fünf der sechs Episoden neben Vin Diesel und Michelle Rodriguez als Hauptdarsteller auf.

Der siebte Film der Reihe sollte im Juli 2014 in die Kinos kommen. Dafür wurde zuletzt in Atlanta gedreht. Im Januar wollte das Filmteam nach Angaben des Branchenblattes "Hollywood Reporter" nach Abu Dhabi reisen. Walkers Kollegen äußerten sich schockiert über den tragischen Unfall. "Bruder, ich vermisse dich sehr", schrieb Diesel bei Instagram. "Ich bin vollkommen sprachlos. Der Himmel hat einen neuen Engel dazubekommen." Der Schauspieler und Rapper Ludacris, der ebenfalls in den "The Fast and the Furious"-Filmen mitspielt, twitterte, er und Walker seien "wie Brüder" gewesen. "Du wirst für immer einen Platz in all unseren Herzen haben", fügte er hinzu. Walker hinterlässt seine 15-jährige Tochter Meadow.
Quelle: www.n-tv.de

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