Montag, 3. Dezember 2012
Exit Humanity (2011)
Tennessee, 1871: Nach den Grauen des Amerikanischen Bürgerkrieges durchlebt das Land einen neuen Albtraum: Die Untoten steigen aus ihren Gräbern und streifen rastlos durch die dichten Wälder. In diesen trostlosen Zeiten trifft der desillusionierte Soldat Edward Young (Mark Gibson) in einem verlassenen Dorf auf Isaac (Adam Seybold). Dieser will seine Schwester aus den Fängen des gewissenlosen Südstaaten-Generals Williams (Bill Moseley) befreien. Schnell stellt sich heraus, dass Williams und seine Crew gefährlicher sind als die monströsen Zombies. Auf der verzweifelten Suche nach einem möglichen Gegenmittel schreckt der General nicht davor zurück, wahllos Menschen zu opfern...



Man muss sich schon was einfallen lassen, um dem Zombie-Genre wirklich noch etwas Neues abzugewinnen. John Geddes ("Monster Brawl") macht aus dem Stoff eine tragisch gehaltene Western-Ballade, bei dem es mehr um die Überlebenden als um die Untoten geht. Vor allem im ersten Drittel steht der einsame Cowboy im Mittelpunkt, der alles durch die Seuche verloren hat. Und die tragende Stimme im Off (Klaus Sonnenschein, Stimme von Morgan Freeman) gibt der Geschichte einen philosophischen Unterbau, die das Gefühl des Epischen noch untermauert. Allerdings bricht man mit dem Konzept im weiteren Verlauf und lässt dann doch wieder eine Gruppe von Menschen um die Existenz kämpfen. Der tragische Ton wird jedoch in den überlangen 110 Minuten konsequent beibehalten. Wer dabei auf actionreichen Zombie-Gore hofft, wird bei dem Western-Drama mit untotem Unterbau wohl enttäuscht werden. Ansonsten ist der ungewöhnliche Horror-Film auf jeden Fall mal einen längeren Blick wert.
Bewertung: 6,5/10


... comment