Dienstag, 19. Juni 2012
Neu auf DVD:
Neon Flesh (2010)
Der Kleinganove Ricky (Mario Casas) würde alles für seine Mutter tun. Und so liegt es für ihn auch auf der Hand, den größten Lebenstraum seiner bald aus dem Gefängnis entlassenen Erzeugerin zu erfüllen: die Eröffnung eines eigenen und glamourösen Bordells namens 'Club Hiroshima'. Zum Leidwesen von Ricky gestaltet sich die Umsetzung dieses Wunsches jedoch schwieriger als gedacht. Angefangen bei psychotischen Gangsterbossen über zickige Prostituierte bis hin zu angeheuerten Auftragskillern scheint sich die ganze Welt gegen Ricky und seinen Plan verschworen zu haben, der dennoch nicht daran denkt, die Flinte ins Korn zu schmeißen. Für seine Mutter tut er einfach alles, auch wenn es Chaos und viel Blutvergießen zur Folge hat ...



Die Geschichte und das Drehbuch um einen Jungspund, der zu Ehren der eigenen Mutter immer mehr ins kriminelle Milieu abrutscht, ist durchaus schwarzhumorig erzählt, hat einige schräg-brutalen Momentaufnahmen und einen durchaus cool überzeichneten Inszenierungsstil im Sinne der kultigen Kleinganoven-Filme, für die ansonsten Grossbritannien so bekannt ist. Im Grunde verspricht das reichlich unterpriviligierten Gangsterspass trotz mancher hanebüchener Entwicklungen in der Handlung. Dass der Film dennoch gerade einmal besserer Durchschnitt bleibt, liegt dabei nicht an der manchmal etwas fahrigen Regie von Paco Cabezas ("The Appeared"), sondern in erster Linie an der erschreckend platten Synchronisation, die den Streifen zum billigen Machwerk degradiert, das er mit etwas liebevollerer Aufarbeitung gar nicht sein müsste.
Bewertung: 6/10


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Montag, 18. Juni 2012
Happy 70th Birthday Mr. Paul McCartney!

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Sonntag, 17. Juni 2012
Ed Harris 'That's What I Am'
Der zwölfjährige Andy Nichol (Chase Ellison) ist ein guter Schüler, und wie die meisten Kinder in seinem Alter fürchtet er sich davor, sich vor seinen Schulkameraden lächerlich zu machen. Der Lehrer Mr. Simmons (Ed Harris) stellt ihm aber für ein Projekt ausgerechnet den größten Außenseiter der Schule zur Seite: Stanley (Alexander Walters), besser bekannt als “Big G”. Mit seinen feuerroten Haaren und einem viel zu großen Kopf war er schon in der Grundschule das Ziel des Spotts seiner Mitschüler. Doch Mr. Simmons hat sich dabei durchaus etwas gedacht…



"Menschenwürde und Mitgefühl ergibt Frieden"; hinter der einfachen Rechnung steckt das Motiv dieses DVD-Geheimtipps, der aus der (subjektiven) Sicht des Jungen Andy Episoden seines Erwachsenwerdens erzählt. Natürlich gibt es dabei einiges an moralische Botschaften, aber sie sind verpackt in sympatische kleine Erlebnisse des "Coming-of-Age", die sich erst im Nachhinein zu einem Ganzen zusammenfügen. Die Jungdarsteller sind dabei allesamt überzeugend, wobei vor allem Hauptdarsteller Chase Ellison ("Zahnfee auf Bewährung") als gemobbter Andy alle Sympathien auf seiner Seite hat. Das besondere Bonbon ist jedoch Ed Harris ("Truman Show") als etwas anderer Lehrer, zumal man den Mimen doch eher in toughen Rollen kennt. Letztendlich ist "That's What I Am" von Michael Pavone ("The Reunion") aber ein Ensemble-Stück, dass mehrere Figuren in den Mittelpunkt rückt. Im Fahrwasser von "Der Club der toten Dichter" oder auch "Stand by me" überzeugt diese kleine Filmperle durchaus.
Bewertung: 8/10


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Freitag, 15. Juni 2012
US Serienstart
Dallas 2.0 (TNT)
Bobby Ewing (Patrick Duffy) hat Darmkrebs. Nicht gerade die Nachricht, die man an seinem Geburtstag erhalten will. Seiner Frau Ann (Brenda Strong) und seinem Sohn Christopher (Jesse Metcalfe) will er davon zunächst nicht erzählen, schließlich steht die Hochzeit zwischen Christopher und seiner großen Liebe Rebecca Sutter (Julie Gonzalo) kurz bevor. Zuvor trifft sich die Familie allerdings auf Southfork zu einer kleinen Geburtstagsfeier. Doch, wie könnte es am Esstisch der Ewings auch anders sein, schon bald fliegen die Fetzen. John Ross (Josh Henderson), J.R.s Sohn bringt Elena (Jordana Brewster) mit zur Feier. Als Tochter der Köchin Carmen wuchs sie einst auf der Ranch mit den beiden Jungs auf, war aber auch für längere Zeit mit Christopher zusammen. Aus der Hochzeit wurde jedoch nichts, bald wurde sie John Ross’' Freundin. Hatte der beim Scheitern der früheren Beziehung seine Hand im Spiel?

Der Streit in der Familie gerät endgültig außer Kontrolle, als John Ross seinen Onkel Bobby vor vollendete Tatsachen stellt. Gegen dessen Wunsch und entgegen den Anordnungen im Testament von Miss Ellie hat er gemeinsam mit Elena begonnen, auf Southfork nach Öl zu bohren. Er wurde schnell fündig, denn unter dem Land liegt eines der reichsten Vorkommen in ganz Texas, seit Jahrzehnten unangetastet. Für Christopher ist das Vorgehen seines Cousins ungeheuerlich, versucht er doch, einen anderen Weg zu gehen und sich mit dem Erzeugen alternativer Energie einen Namen zu machen.

Bobby schwört, Southfork eher zu verkaufen und in ein Parkgebiet umwandeln zu lassen, als sich dem Druck von John Ross zu beugen. Sue Ellen (Linda Gray), die inzwischen in Dallas als Gouverneurs-Kandidatin heiß gehandelt wird, stellt sich demonstrativ auf die Seite ihres Sohnes. Mit Vater J.R. (Larry Hagman) hat John Ross noch einen weiteren Unterstützer sicher. Der leidet seit Jahren unter klinischen Depressionen und wird in einem Altersheim gepflegt, wo nur Bobby ihn ab und zu besuchte. Doch als J.R. von John Ross erfährt, wie es um Southfork steht, kehrt sein alter Kampfgeist rasend schnell zurück. Mit Stetson-Hut bewaffnet, zieht er wieder in die Intrigen-Schlacht, schließlich sind Öl und Southfork sein Geburtsrecht. Im Kampf darum wird dem erfahrenen Taktiker schnell klar, dass er niemandem vertrauen kann - dem eigenen Sohn am allerwenigsten.




Der US-Sender TNT wagt das Unternehmen, die ultimative Kultserie der 80er wiederzubeleben, und startete vorab eine riesige Promotionwelle für ihr "Dallas 2.0" - was immerhin diese Tage für den erfolgreichsten Neustart des bisherigen US-Jahres gereicht hat. Ob der Erfolg anhalten wird, muss sich allerdings erst beweisen. Die ersten Folgen geben sich zwar Mühe, der Vorlage auch gerecht zu werden, und setzen auf die bekannten Zutaten wie Sex, Glamour und Intrigen. Allein die erste Szene mit dem Ölfund auf Southfork ist insofern schon grossartig, weil sie genau das Thema actionreich in den Mittelpunkt rückt. Wirklich aus den Startlöchern kommt die Handlung dann aber nicht, weil sie ohne jede Subtilität auf den plumpen Effekt setzt. Das mag für den Moment zünden, hat aber kaum Potential für lange Fortsetzungen.

Zudem stimmt die Chemie zwischen den beiden Jungdarstellern noch gar nicht. Josh Henderson ("Desperate Housewives") macht zwar einen soliden Job als Neu-Fiesling John Ross, aber ihm fehlt noch die Tiefe, dass man ihn auch als das Ekel mögen kann. Jesse Metcalfe (ebenso "Desperate Housewives") dagegen bleibt als sein Gegenspieler über weite Strecken wieder einmal glatt, makellos und blass. Die Produktion setzt dafür verstärkt auf ihre alten Ikonen und rückt vor allem Patrick Duffy als Bobby in den Mittelpunkt der ersten Folge. Das freut zwar den Nostalgiker des Originals, es ist jedoch fraglich, inwieweit die merklich gealteten (und aufgelifteten) Darsteller auch ein junges Publikum neu interessieren können. Zumindest bei dem erkrankten Larry Hagman aka J.R. Ewing blitzt schon wieder der böse Schalk durch, für den er einst so geliebt wurde. Bei allem anderen muss man abwarten, wie sich die Serie weiter entwickelt und dann angenommen wird. Potential nach oben ist zumindest vorhanden.
Bewertung: 6/10


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Donnerstag, 14. Juni 2012
Neu auf DVD:
Bite Marks (2011)
Der sexuell unausgelastete Trucker Brewster (Benjamin Lutz) muss für seinen verschollenen Bruder Wash (Stephen Geoffreys aka 'Sam Ritter') ein paar Särge ins mittelamerikanische Niemandsland transportieren, als er unterwegs das schwule Pärchen Cary (Windham Beacham) und Vogel (David Alanson) aufgabelt. Während Vogel sich gleich daran macht, sich Eintritt in Brewsters Hosen zu verschaffen, darf erst einmal Cary für einen Quickie in der nächstgelegenen Raststätte herhalten. Mit hereinbrechender Nacht, orientierungslosem GPS und gebrochener Achse, landet das ungleiche Trio auf einem menschenleeren Schrottplatz. Dort erwartet sie eine Horde halb nackter, äußerst durstiger Vampire und das schmackhaft erregende Abendmahl kann beginnen ...



Natürlich kann der Streifen nur schwer überspielen, dass es sich um eine reichlich naive Billigproduktion handelt, die äusserst plump mit den üblichen Motiven des Horror-, "Twilight"- und Schwulen-Kinos spielt. Die bekannten und manchmal gar nicht so dummen Klischees sind aber derart konsequent überzeichnet, dass man mit entsprechendem Humor durchaus gut unterhalten werden kann. Vor allem die geradezu albernen Dialoge mit parodischen Anspielungen auf die Genre sorgen für reichlich Spass. Sicher ist der sexistische Vampir-Streifen nicht jedermanns Sache, ich habe mich jedoch mit dem infantilen Homo-Trash bestens amüsiert.
Bewertung: 7,5/10


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