Mittwoch, 26. Dezember 2012
Ein Kind zu töten (1976)
Ein kleines spanisches Küstenstädtchen im Sommer: Aus dem Reisebus steigen Tom (Lewis Fiander) und seine hochschwangere Frau Evelyn (Prunella Ransome), die vor der Geburt ihres Kindes noch ein paar ruhige Tage am Meer verbringen wollen. Ziel ihrer Reise ist ein kleines Fischerdorf auf der abgelegenen Insel Almanzora – vier Stunden entfernt vom geschäftigen Trubel des Festlands. Als beide im kleinen Hafen anlegen, werden sie von einer Gruppe spielender Kinder empfangen. Alles scheint friedlich. Doch als sie durch die Gassen des kleinen Dörfchens schlendern, kommt ihnen alles seltsam ruhig und verlassen vor. Kein Erwachsener ist zu sehen. Offenbar sind alle auf einem Fest am anderen Ende der Insel. Aber dann wird Tom Zeuge eines unfassbaren Vorfalls. Irgendetwas stimmt nicht mit den Kindern ...

Nach Jahrzehnten auf dem Index wird dieser spanische Streifen inzwischen zum Horror-Kult gehypt, was ihm sicher nicht gerecht wird. Erst einmal klingt die Story arg nach "Kinder des Zorns", auch wenn die Stephen King Reihe erst Jahre später entstand. Hinzu kommt, dass die Handlung nach zäher Einführung zwar reichlich Spannung suggeriert, inhaltlich aber völligen Kokolores erzählt. In dem Moment, wo man entdeckt, dass um einen herum gemordet wird, sollte man darauf schon reagieren, und sei es nur dass man sich sofort aus dem Staub macht. Hier lässt der angehende Vater seine hochschwangere Frau jedoch ständig alleine zurück, um gemütlich durchs Dorf zu schleichen - eine ganze Weile auch unbehelligt von den mordenden Kindern. Erst zum Schluss versucht das Paar die Flucht, und das ist auch der Moment, in dem die Kinder sie zu jagen beginnen. Äusserst seltsam - weil völlig fehl am Platz - mutet dabei das (hierzulande ehemalig zensierte) Film-Intro an, das historische Aufnahmen zeigt, u.a. Kinder-Opfer im KZ- der Versuch eines Erklärungsansatz, der ebenso unsinnig ist wie der ursprüngliche deutsche Titel "Tödliche Befehle aus dem Weltall". Indizierte Horror-Titel sind halt nicht einfach automatisch Kult, sondern manchmal auch nur unsinniger Schund.
Bewertung: 3/10


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