Freitag, 19. Juli 2013
Sascha (2010)
Das Leben kann verdammt kompliziert sein! Erst recht, wenn man neunzehn ist, schwul und heimlich verliebt in seinen Klavierlehrer. Schwulsein in Köln ist eigentlich kein Problem, es sei denn, man hatte noch kein Coming-Out, blendet aus, dass der Schwarm nicht sehr vertrauenserweckend ist, wird von der Mutter als Konzertpianist und vom Vater für die Familienheimkehr nach Montenegro verplant. Und wenn für den Vater Homosexualität eine große Schande und absolutes Tabu ist, die beste Freundin sich etwas mehr von den gemeinsamen Treffen erwartet und der Klavierlehrer verkündet, für immer aus Köln weg zu gehen, dann wird es höchste Zeit, Entscheidungen zu treffen trotz aller Angst vor den Konsequenzen – und es gehört schon eine große Portion Mut dazu, endlich zu sich selbst zu stehen!



Bei aller Sympathie für schwierige Themen wie Homosexualität und Integration, die Handlung ist insgesamt doch ziemlich banal und unüberraschend erzählt. Man bekommt eben genau das, was man von einem schwulen Film mit dem brisanten Migrationshintergrund erwarten kann. Die Inszenierung ist zwar routiniert und mit einer gewissen Lockerheit, und auch darstellerisch ist alles im grünen Bereich. Es fehlt aber der gewisse Aha-Effekt, der die Produktion zu etwas Bemerkenswertes macht. Über seinen Genre-Kunden hinaus wird diese x-te Coming-Out-Produktion somit eher weniger interessieren.
Bewertung: 6/10


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