Sonntag, 13. Januar 2013
Deutsch-Klassiker
Nasser Asphalt (1958)
Der junge Reporter Greg Bachmann (Horst Buchholz) kann sein Glück kaum fassen, als der Schlagzeilen-König Cesar Boyd (Martin Held) ihn als Assistenten einstellt. Greg bewundert Boyd schon lange und will von dem Lebemann, der seine Stories an weltweit 200 Zeitungen verkauft, viel lernen. Zunächst läuft die Zusammenarbeit prächtig, bis die beiden - abgelenkt durch die Ankunft der schönen Bettina (Maria Perschy) - vergessen, einer Pariser Zeitung einen versprochenen Artikel zu liefern. Ohne Gregs Wissen erfindet Boys einfach eine Story. Doch die Geschichte vom 'Bunkermenschen von Gdingen' wird zur Sensation. Als ihm die Eigendynamik der Falschmeldung zu heiß wird, distanziert sich Boys und versucht Greg den Schwindel in die Schuhe zu schieben ...

Dieses Frühwerk des Schauspielers Horst Buchholz ("Die glorreichen Sieben") gilt heute als echter Klassiker des deutschen Nachkriegsfilms. Dabei hatte man schon damals das Gefühl, dass der Streifen irgendwie zusammengeschustert wurde, um eine wahre Story in einen dramatischen Kino-Plot zu pressen. Dementsprechend konstruiert scheint auch die Konstellation zwischen dem Jung-Reporter und dem auflagenorientiertem Zeitungsverleger. Aus heutiger Sicht wirkt die Abhandlung zudem noch reichlich altbacken und hat nach über 60 Jahren "Bild Zeitung" kaum noch Bezug zur Realität. Mit dem nostalgischen Blickwinkel hebt sich der mässig spannende Film von Frank Wisbar ("Hunde, wollt ihr ewig leben") aber dennoch von der Flut an Deutsch-Produktionen seiner Zeit ab.
Bewertung: 6/10


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