Donnerstag, 18. Oktober 2012
Neu auf DVD:
Matthias Schweighöfer in 'Russendisko'
Die drei unzertrennlichen jungen Russen Wladimir (Matthias Schweighöfer), Mischa (Friedrich Mücke) und Andrej (Christian Friedel) nutzen im Sommer 1990 die Gunst der Stunde und immigrieren nach Deutschland, um hier ihr Glück zu machen. Mit ein paar wenigen Rubeln in der Tasche, die ihnen schnell durch die Finger rinnen, kommen sie in Ost-Berlin an und entdecken gemeinsam eine Stadt, die Anfang der Neunziger vielleicht der spannendste Ort der Welt ist, im Gepäck nicht viel mehr als Musik und ihre Träume. Andrej träumt von großem Reichtum, Mischa von einer glanzvollen Karriere als Musiker, nur Wladimir weiß nicht so recht, was er will, dafür hilft er, wo er kann. Aber er trifft Olga (Peri Baumeister), die schönste Frau, die er jemals gesehen hat. Berlin direkt nach dem Mauerfall. Berlin auf dem Weg zur Metropole. Wie eine Punk-Version der drei Musketiere beginnen die drei Freunde sich durch's Leben zu schlagen - mit großer Frechheit, viel Humor und einer gehörigen Portion russischer Seele machen sie sich daran, ihre Träume zu verwirklichen und aus jeder noch so verfahrenen Lage das absolut Beste zu machen. Es wird ein Sommer der großen Entdeckungen und Eroberungen ...



Erst einmal klingt die Geschichte irgendwie nach "Friendship", bei dem Matthias Schweighöfer ("What A Man") und Friedrich Mücke ("Die Farbe des Ozeans") mit dem Mauerfall auf Amerika Tour gingen. In "Russendisko" machen sich die beiden nun mit Christian Friedel ("Das weiße Band") in Berlin breit, um sich ein besseres Leben aufzubauen. Wirklich lustig ist das allerdings nicht, wenn sich eine banale Episode an die nächste reiht, ohne dass sich ein echter roter Faden entwickelt. Oliver Ziegenbalg, tatsächlich der Autor von "Friendship", verlässt sich bei seinem Regiedebüt offensichtlich zu sehr auf seine Hauptdarsteller und den Bestseller von Wladimir Kaminer, der selbst in Berlin für seine "Russendisko"-Parties bekannt ist. Aber weder die Vorlage noch seine erfolgreichen Schauspieler können diesem klischeebemühten Stoff wirklich Leben einhauchen. Das grösste Manko dabei ist die Tatsache, dass sich absolut nichts in dem Film wirklich russisch anfühlt, und auch die Zeit der Vereinigung wirkt alles andere als authentisch. Was bleibt ist anbiederndes Mainstream-Kino, das wir schon deutlich besser gesehen haben.
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 4,5)


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