Dienstag, 16. Oktober 2012
Neu auf DVD:
Tim Burtons 'Dark Shadows'
Im Jahr 1752 stechen Joshua und Naomi Collins mit ihrem kleinen Sohn Barnabas im englischen Liverpool in See, um in Amerika ein neues Leben zu beginnen. Doch selbst auf den Weiten des Ozeans gelingt es ihnen nicht, dem geheimnisvollen Fluch der Familie zu entkommen. Zwei Jahrzehnte später: Barnabas (Johnny Depp) erobert die Welt – oder doch zumindest das Städtchen Collinsport in Maine. Als Herr von Collinwood Manor verfügt Barnabas über Reichtum und Macht - bis der unverbesserliche Frauenheld den gravierenden Fehler begeht, Angelique Bouchards (Eva Green) Herz zu brechen. Angelique ist eine Hexe im wahrsten Sinne des Wortes und beschert ihm ein Schicksal, das schlimmer ist als der Tod: Sie verwandelt ihn in einen Vampir, um ihn dann lebendig zu begraben. Zwei Jahrhunderte später wird Barnabas durch Zufall aus seiner Gruft befreit und entdeckt die völlig veränderte Welt des Jahres 1972. Als er nach Collinwood Manor zurückkehrt, findet er nur noch die Ruinen des einst prachtvollen Anwesens. Den zerrütteten Nachfahren der Collins-Familie geht es kaum besser, alle hüten sie ihre finsteren Geheimnisse. Die Matriarchin Elizabeth Collins Stoddard (Michelle Pfeiffer) hat die Psychiaterin Dr. Julia Hoffman (Helena Bonham Carter) ins Haus geholt, um ihre Familienprobleme in den Griff zu bekommen. In der Villa wohnen außerdem Elizabeths nichtsnutziger Bruder Roger Collins (Jonny Lee Miller), ihre aufmüpfige halbwüchsige Tochter Carolyn Stoddard (Chloë Grace Moretz) und Rogers frühreifer zehnjähriger Sohn David Collins (Gulliver McGrath). Doch nicht nur die Familie ist von Geheimnissen umwoben – auch die Angestellten haben einiges zu verbergen: Hausverwalter Willie Loomis (Jackie Earle Haley) und Davids neue Nanny Victoria Winters (Bella Heathcote) ...



Tim Burton ("Sweeney Todd") fühlt sich bei "Dark Shadows" mit seinen skurilen Figuren und düsteren Settings offensichtlich wieder ganz in seinem Metier. Die gleichnamige Gothic Soap der 1960er (hierzulande kaum bekannt) bietet dabei die perfekte Vorlage für den morbid-ironischen Geschmack des Regisseurs. Und da er auch gleich seine Lieblings-Crew mitbringen konnte - allen voran seinen Zögling Johnny Depp ("Fluch der Karibik") als bissiger Vampir - stehen eigentlich alle Zeichen auf unterhaltsamen Gruseltrash. Dabei verliert Burton allerdings den roten Faden aus den Augen, um sich ein buntes Potpourri aus dem Besten dieser Serie zusammenzurühren. Die Story zerfällt damit zu einer Aneinanderreihung bunter Einzelmomente, die immerhin äusserst vergnüglich anzuschauen sind. Die Spielfreude der Akteure und die Detailverliebtheit der Inszenierung aber auch der absonderlich-sarkastisch zusammengestellte Soundtrack sorgen zumindest dafür, dass man sich auch über 100 Minuten recht gut unterhalten fühlt, wenn man sich nur auf den schon kultig verschrobenen Humor der Beteiligten einlassen kann.
Bewertung: 6/10


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