Sonntag, 7. Oktober 2012
Neu auf DVD:
50/50 - Freunde fürs (Über)Leben
Adam Lerner (Joseph Gordon-Levitt) ist noch keine 30, hat einen coolen Job, eine heiße Freundin und die beste Zeit seines Lebens. Alles läuft perfekt - bis er plötzlich diese brutalen Rückenschmerzen bekommt. Die schockierende Diagnose: An Adams Wirbelsäule wächst ein Tumor. Er hat Krebs, noch dazu eine seltene Form, die mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich verläuft. Der Himmel stürzt ein, und schlagartig ist Adams Welt eine andere, die vor allem aus Wartezimmern besteht. Arzttermine statt hipper Partys, Chemo statt Cocktails, und seine glorreichen Zukunftspläne schrumpfen auf ein einziges Ziel: Überleben. Die Menschen, die ihm am nächsten stehen, sind genauso überfordert wie er selbst: Adams bester Freund Kyle (Seth Rogen) nutzt seine Misere schamlos aus, um mit der bewährten Mitleidsmasche Frauen ins Bett zu kriegen. Seine dominante Mutter Diane (Anjelica Huston) ist für ihren Sohn eher zusätzliche Belastung als seelische Stütze. Adams Freundin Rachael (Bryce Dallas Howard), eine angesagte Künstlerin, stürzt sich ins Szeneleben und rast manisch von einem Termin zum nächsten, um nur ja nicht zum Nachdenken zu kommen. Und Therapeutin Katherine (Anna Kendrick), die ihm in dieser schweren Zeit eigentlich zur Seite stehen soll, ist noch nervöser als ihr Patient: Adam ist gerade mal ihr dritter Fall.



Auch wenn Joseph Gordon-Levitt ("Dark Knight Rises") inzwischen des öfteren in Hollywood Blockbustern zu sehen ist, sein wahres Talent zeigt er in den kleineren Wohlfühl-Filmen wie "500 Days of Summer". Auch dieser Film gehört trotz seines ernsten Themas in diese Kategorie, gerade weil er der inhaltlichen Schwere mit einer wohltuenden Leichtigkeit begegnet. Der deutsche Vertrieb versucht sich mit seinem Untertitel zwar an "Ziemlich beste Freunde" anzuhängen, inhaltlich gibt es allerdings eher Parallelen zum deutschen Film "Heiter bis wolkig". Der Pluspunkt von "50/50" ist dabei die Alltäglichkeit, mit der das Thema Krebs behandelt wird. Kein Dahinsiechen, keine finale To-Do Liste oder Weltverbesserung im Angesicht des Todes. Allerdings hätte man sich den ein oder anderen flachen "Fick"-Spruch des Buddies Seth Rogen ("The Green Hornet") verkneifen können. Insgesamt ist die Inszenierung jedoch sehr sympathisch und unverkrampft. Kein Meisterwerk, aber allein schon wegen Gordon-Levitt auf jeden Fall sehenswert!
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 8)


... link (0 Kommentare)   ... comment