Freitag, 7. September 2012
Neu auf DVD:
Ziemlich beste Freunde
Philippe (François Cluzet) führt das perfekte Leben. Er ist reich, adlig, gebildet und hat eine Heerschar von Hausangestellten – aber ohne Hilfe geht nichts. Philippe ist vom Hals an abwärts gelähmt. Eines Tages taucht Driss (Omar Sy), ein junger Mann, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, in Philippes geordnetem Leben auf. Driss will eigentlich nur einen Bewerbungsstempel für seine Arbeitslosenunterstützung und auf den ersten Blick eignet sich das charmante Großmaul aus der Vorstadt auch überhaupt nicht für den Job als Pfleger. Doch seine unbekümmerte, freche Art macht Philippe neugierig. Spontan engagiert er Driss und gibt ihm zwei Wochen Zeit, sich zu bewähren. Aber passen Mozart und 'Earth, Wind & Fire', Poesie und derbe Sprüche, feiner Zwirn und Kapuzenshirts wirklich zusammen? Und warum benutzt Philippe eigentlich nie den großartigen Maserati, der abgedeckt auf dem Innenhof steht? Es ist der Beginn einer verrückten und wunderbaren Freundschaft, die Philippe und Driss für immer verändern wird ...



Der Film "Intouchables" ist nicht nur der französische Überraschungshit, sondern hierzulande auch bis dato der erfolgreichste Kinofilm des Jahres. Zu erklären ist das vielleicht durch die natürlich tragische Thematik, die hier völlig unpathetisch und einfach nur ehrlich behandelt wird (und die durch das öffentliche Schicksal von Samuel Koch in Deutschland ein eigenes Gesicht bekommen hat). Vor allem die Figur des rebellischen Driss sorgt dafür, dass unbequeme Themen direkt und ehrlich ausgesprochen werden, ohne dass der Plot in verkitschtes Selbstmitleid versinkt. Das macht "Ziemlich beste Freunde" zu einem sympathischen Wohlfühl-Film, die mit den Umständen aber auch mit der aufkeimenden Freundschaft völlig natürlich umgeht, und damit zu einer wirklich guten Produktion. Aber seien wir mal ehrlich: wie zumeist steckt auch eine Menge gehypte Eigendynamik in dem Phänomen. Denn bei allen Qualitäten, das bei diesem aussergewöhnlichen Erfolg vermutete Meisterwerk ist "Ziemlich beste Freunde" jedoch nicht. Allein schon wegen der sehr mauen Synchron-Arbeit, bei der jede Räumlichkeit fehlt.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 8,5)


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