Freitag, 24. August 2012
Der Mann der über Autos sprang (2010)
Ein dummer Fehler, eine unbedachte Aktion und das ganze Leben kann sich ändern. Seit dem der junge Mann Julian (Robert Stadlober) den Tod eines Freundes verschuldet hat, ist er in einer psychatrischen Einrichtung zur Behandlung. Dies ist nun mehr als vier Jahre her und Julian möchte sich endlich wieder dem echten Leben stellen. So klärtet er eines Tages über die Mauer der Anstalt und entkommt. Mit nichts weiter als dem eigenen Willen macht sich Julian von Berlin nach Tuttlingen, im Süden Baden-Würtenbergs auf, um dort dem kranken Vater seines verstorbenen Freundes zu helfen. Julians sonderbares Vorhaben weckt in den Menschen, die ihm begegnen, die Sehnsucht, ihrem Alltag zu entfliehen und ihr bisheriges Leben zu hinterfragen. Die Assistenzärztin Ju (Jessica Schwarz), die Hausfrau Ruth (Anna Schudt) und der Polizist Jan (Martin Feifel) begleiten Julian ein Stück auf seinem Weg. Eine Reise, die alles verändert - und auch unsere Sicht auf die Welt hinterfragt.

Ein seltsamer Junge macht sich auf die Wanderschaft, um durch seinen mentalen Willen einem Totkranken zu helfen; die Grundidee klingt durchaus interessant, zumal man als Zuschauer nie weiss, ob dieser Julian nur einen an der Klatsche hat oder tatsächlich mit seiner positiven Einstellung etwas bewirken könnte. Der gute Ansatz versandet dann aber in typischem Deutschtum, bei dem die Handlung viele Ecken und Kanten mitnimmt, dabei allerdings in plakativer Belanglosigkeit verendet. Sicher gibt es einige überzeugende Momentaufnahmen, vor allem wenn es um das Springen über Autos geht. Insgesamt gehört der Streifen aber doch eher zum verquasten Autorenfilm, der im Kino kaum eine Chance hat.
Bewertung: 4/10


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