Mittwoch, 6. Juni 2012
Neu auf DVD:
Leander Haussmanns 'Hotel Lux'
Leander Haussmanns 'Hotel Lux'
crizcgn, 19:58h
Er will nach Hollywood. Er kommt nur bis Moskau. Er wird Stalins Sterndeuter. Das war ein Hitler-Gag zu viel: Der Komiker und Parodist Hans Zeisig (Michael Bully Herbig) muss 1938 mit falschen Papieren aus Nazi-Berlin fliehen. Eigentlich träumt er von Hollywood, doch dann landet er in Moskau und gerät in das berüchtigte Exilantenhotel 'Lux'. Es ist der Zufluchtsort kommunistischer Funktionäre aus aller Welt und insbesondere aus Deutschland. Der sowjetische Geheimdienst verwechselt Zeisig mit dem abtrünnigen Leibastrologen Adolf Hitlers. So gerät der unpolitische Entertainer zwischen die Fronten blutiger Intrigen in Stalins Machtapparat. Zu seiner Überraschung trifft Zeisig im 'Lux' auch seinen früheren Bühnenpartner Siggi Meyer (Jürgen Vogel) und die niederländische Untergrundkämpferin Frida (Thekla Reuten) wieder, die beide fest an das Gute im Kommunismus glauben. Für die drei Freunde beginnt ein Abenteuer auf Leben und Tod ...
Die grösste Überraschung des Films ist erst einmal Komiker Michael Herbig ("Der Schuh des Manitu"), der eigentlich eher für kindlich albernen Slapstick-Humor als für seriöses Schauspiel bekannt ist. Hier überzeugt er jedoch mit ungewöhnlich ernsthaften Darstellung, dass man ihn als 'Bully'-Fan fast nicht wiederzuerkennen glaubt. Die unerwartet hintergründige Komödie von Leander Haußmann ("Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe") verbindet eine skurrile Geschichte mit ernstem (historischen) Hintergrund, bei dem viel Raum ist für äusserst subtilen, unterschwelligen Humor, der sich niemals wirklich albern aufdrängt. Es gibt zwar zwischendurch auch absurde Nonsens-Momente, aber die ordnen sich konsequent der düsteren Geschichte unter. Die wirkt zwar teilweise etwas ziellos, weiss durch die pointierte Inszenierung aber dennoch über die volle Laufzeit zu interessieren. Über die historische Authentizität kann man sicher streiten, die augenzwinkernde Erzählweise und das dramatische Finale sorgen jedoch für ein überzeugendes Filmereignis, das man ohne Bedenken weiterempfehlen kann.
Bewertung: 7,5/10
Die grösste Überraschung des Films ist erst einmal Komiker Michael Herbig ("Der Schuh des Manitu"), der eigentlich eher für kindlich albernen Slapstick-Humor als für seriöses Schauspiel bekannt ist. Hier überzeugt er jedoch mit ungewöhnlich ernsthaften Darstellung, dass man ihn als 'Bully'-Fan fast nicht wiederzuerkennen glaubt. Die unerwartet hintergründige Komödie von Leander Haußmann ("Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe") verbindet eine skurrile Geschichte mit ernstem (historischen) Hintergrund, bei dem viel Raum ist für äusserst subtilen, unterschwelligen Humor, der sich niemals wirklich albern aufdrängt. Es gibt zwar zwischendurch auch absurde Nonsens-Momente, aber die ordnen sich konsequent der düsteren Geschichte unter. Die wirkt zwar teilweise etwas ziellos, weiss durch die pointierte Inszenierung aber dennoch über die volle Laufzeit zu interessieren. Über die historische Authentizität kann man sicher streiten, die augenzwinkernde Erzählweise und das dramatische Finale sorgen jedoch für ein überzeugendes Filmereignis, das man ohne Bedenken weiterempfehlen kann.
Bewertung: 7,5/10
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