Dienstag, 22. Mai 2012
Toast - The story of a boy's hunger (2010)
Toast ist alles, was Nigels Mutter (Victoria Hamilton) in der Küche zustande bringt. Alle anderen Kochversuche enden mit verbrannten Konservendosen, misslungenen Kuchen und matschigem Gemüse. Da hilft es auch nichts, dass Nigel (jung: Oscar Kennedy) heimlich Kochbücher unter der Bettdecke studiert. Als Nigels Mutter stirbt, steht der Junge mit seinem Vater (Ken Stott) plötzlich alleine da - bis Mrs. Potter (Helena Bonham Carter) erscheint, die neue Putzfrau und eine außergewöhnlich gute Köchin. Zu Nigels Entsetzen wickelt Mrs. Potter seinen Vater mit ihren Kreationen, allen voran mit ihrer Zitronen-Baiser-Torte, um den Finger. Doch auch Nigel (Freddie Highmore) lernt kochen. Kochen wird bald die entscheidende Waffe im Kampf um die Gunst des Vaters, aber ausgerechnet er bleibt bei dieser Schlacht auf der Strecke ...



"Toast - The story of a boy's hunger" ist eine überaus kuriose TV-Produktion aus Grossbritannien, die irgendetwas sein will zwischen einem Coming-of-Age Drama, groteske Komödie und Nostalgie-Kino. Man merkt dem Drehbuch an, dass es offensichtlich auf Erinnerungen beruht, denn die Story zerfällt in banale Episoden ohne stringenden Handlungsfaden. Dabei fehlt es der Erzählung vor allem an Balance und Timing, so dass sich der Film geradezu ziellos durch die einzelnen Blöcke zieht. Das eigentliche Thema um die Koch-Rivalität wird erst im letzten Drittel behandelt. Hinzu kommt, dass die seltsamen Charaktäre dem Zuschauer zur Identifikation vorgeworfen werden, dann aber permanent Dinge tun, die sie unglaubwürdig und unsympatisch erscheinen lassen. Gerade von der Hauptfigur Nigel hätte man mehr Charme und Ironie erwarten können, wo es stattdessen Zickigkeit und pubertäre Überreaktionen gibt. Was vielleicht als skuril britischer Humor durchgehen sollte, wirkt oftmals einfach nur unpassend und anstrengend. Eine konzentriertere Erzählweise mit geradlinige Struktur hätte aus der eigentlich überaus liebenswerten Grundidee wesentlich mehr machen können als nur eine seltsam zerfahrene Sammlung von Einzelmomenten, bei dem nicht einmal die Schlusspointen wirklich sitzen. Und trotz allen offensichtlichen Mängeln im Aufbau hat der Film etwas, dass man ihn irgendwo doch unbedingt mögen will. Ein Teil dazu trägt sicherlich der wehmütige Soundtrack mit Dusty Springfield bei ...
Bewertung: 5/10


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