Dienstag, 30. Oktober 2012
Der Tatortreiniger (Staffel 1)
"Meine Arbeit fangt da an, wo andere sich vor Entsetzen übergeben" sagt Heiko Schotte (Bjarne Mädel). Schotty, staatlich geprüfte Reinigungsfachkraft, angestellt bei der Hamburger Gebäudereinigungsfirma Lausen, fährt immer dann mit seinem weißen Pick-Up vor, wenn die Polizei die Ermittlungsarbeit abgeschlossen hat. Mit Chemikalien, Schrubber und Putzlappen bewaffnet, beseitigt er die letzten Reste des Lebens. Im Umgang mit Müll, Blut und Leichengeruch bringt Schotty so schnell nichts aus dem Konzept. Allerdings trifft Schotty bei seinen Einsätzen auch auf Hinterbliebene und weil er ein geselliger Mensch ist, wird manchmal mehr gesprochen als geputzt. Es kommt zu schrägen Begegnungen mit einer bestellten Prostituierten, einem Schriftsteller mit Schreibblockade, einer gar nicht so noblen Alstervillenbewohnerin und mit einen noch als Geist präsenten ermordeten Psychiater.



"Der Tatortreiniger" bietet dem Zuschauer ein makaberes Kammerspiel in Serie, bei dem Bjarne Mädel unter Beweis stellt, dass er mehr kann als nur den Ernie in "Stromberg". Sofern der Zuschauer auch hinschauen mag, denn die ARD hat die Kurzserie in vier Folgen stiefmütterlich ins Nachtprogramm verschoben. Erst als die Reihe für den Grimme-Preis nominiert wurde, entschloss man sich zu einer Fortsetzung. Wobei das Potential durchaus fraglich ist, immerhin ist das Prinzip der Show bisher, dass der Tatortreiniger auf einen Gastdarsteller trifft und sich mit ihm witzig-intelligente Dialoge liefert. Wirklich spannend kann das auf Dauer jedoch nicht sein. Allerdings hat Olli Dittrich mit "Dittsche" schon bewiesen, dass man mit einem Nicht-Konzept auch grossen Erfolg haben kann. Insofern bleibt abzuwarten, wohin die Tatort-Reise geht ...
Bewertung: 5/10


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