Mittwoch, 10. Oktober 2012
Alles über Eva (1950)
Die junge Eve Harrington (Anne Baxter) ist eine begeisterte Verehrerin der Theaterschauspielerin Margo Channing (Bette Davis). Immer wieder sieht sie sich ihren Star in der Aufführung des Stückes „Gereift in Holz“ an. Mit hartnäckiger Beharrlichkeit gelingt es ihr schließlich, Margo kennenzulernen und das Vertrauen der Schauspielerin zu gewinnen. Fortan hält sich Eve immer im Umfeld Margos auf, um ihren Star mit Tatkraft zu unterstützen. Als Margo merkt, dass ihre junge Verehrerin nicht nur uneigennützige Ziele verfolgt, ist es bereits zu spät, um Eve wieder los zu werden. Denn Eve ist eine Meisterin der Intrige.



Vor fast 62 Jahren war "All about Eve" mit unzähligen Auszeichnungen (u.a. sechs "Oscars") das Mass aller Kino-Dinge. Schon damals übt die Welt der Film-Promis eine unglaubliche Faszination auf den Normalbürger aus, ohne dass der seinem Star wirklich näher kommen kann. Umso demaskierender wirkt ein Film, der die Verlogenheit und Intrigen hinter den Kulissen derart offen aufzeigt. Allerdings wirken die Ränkespiele wesentlich subtiler als der neudeutsche Kladdentext mit "über Leichen gehen" verspricht. Auch das Hervorheben von Marilyn Monroe im Cast ist bei der Mini-Rolle eher eine Mogelpackung. Schauspielerisch bewegt sich der Film natürlich auf höchstem Niveau, nicht zuletzt wegen dem knorrigen Spiel der Bette Davis ("Wiegenlied für eine Leiche") und der aalglatten Darstellung von Anne Baxter ("Die zehn Gebote"). Darüber hinaus wirkt die doch etwas behäbige Inszenierung aus heutiger Sicht natürlich eher altbacken. Dennoch ein Klassiker!
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 6)


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Private Romeo (2011)
Während ein Großteil der Kadetten zur Geländeübung ausgerückt ist, langweilen sich die restlichen Studenten einer abgeschiedenen Militärhochschule bei Übungen, Unterricht und Hausarbeiten. Im Klassenzimmer wird 'Romeo und Julia' gelesen, und eher unbeholfen versuchen die angehenden Soldaten, sich in die größte Liebesgeschichte aller Zeiten einzufühlen. Doch als sich Sam (Seth Numrich) in Glenn (Matt Doyle) verliebt und beide bald auch außerhalb des Unterrichts die Rollen von Romeo und Julia übernehmen, wird aus dem Trainingscamp ein Schauplatz romantischer Geständnisse, eifersüchtiger Rivalitäten und ungewohnter Zärtlichkeiten. Wer in diesem Alter nicht die richtigen Worte für die großen Gefühle findet, findet bei Shakespeare eben alles, was er braucht ...



"Private Romeo" ist nicht der erste Film, der versucht, die Shakespeare Vorlage modern zu interpretieren. Allerdings klammert sich die Inszenierung viel zu sehr an den klassischen Versen fest und vergisst dabei die eigentliche Geschichte zu erzählen. In der stupiden Mischung aus Textlesung im Klassenzimmer und naiver Illustrierung in Militäruniform bleiben die handelnden Burschen hölzern und blass, weil es der Idee an wirklich aufregenden Inhalten fehlt. Einfach nur rezensieren und schnuckelig aussehen reicht dann doch nicht.
Bewertung: 3/10


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